Global Pop News 24.09.2024

Jay-Z: Neues Angebot für geplantes Casino in NYC

Stand: 24.09.2024, 14:08 Uhr

Der Milliadär will ein Casino am Time Square betreiben | Italienische Artists setzen sich für ein Einbürgerungsreferendum ein | Strafmaßverkündung nach Mord an PnB Rock.

Von Kai Brands

Der US-amerikanische Rapper, Produzent und Unternehmer Jay-Z ist einer der einflussreichsten Menschen im Musikbusiness und darüber hinaus. Er ist Labelchef, hat einen eigenen Champagner-Brand und ist Miteigentümer eines NBA-Teams. 2019 wurde er laut Forbes der erste Milliardär im HipHop. Das US-Wirtschaftsmagazin schätzt sein Vermögen auf derzeit zweieinhalb Milliarden US-Dollar. Derzeit plant Jay-Z in seiner Heimatstadt New York City am weltberühmten Times Square bald ein Casino aufzumachen. Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, hat er bzw. sein Entertainment-Unternehmen Roc Nation den Bürger:innen und den politischen Verantwortlichen der Stadt finanzielle Investitionen in die Umgebung in Aussicht gestellt. Roc Nation managt u. a. als Label und Agentur Musik-Artists, aber auch Profi-Sportler:innen. Falls es mit dem Casino klappt, sollen 15 Millionen US-Dollar direkt und 0,5 Prozent der laufenden Einnahmen in die umliegende Community vom Times Square, allen voran in den angrenzenden Stadtteil Hell’s Kitchen. fließen, heißt es in einem aktuellen Unternehmensstatement. Es sollen zum Beispiel Betreuungsangebote für Familien vor Ort oder Projekte für bezahlbaren Wohnraum finanziert werden. Jay-Z im Statement:

"Wir sind New Yorker. Zu unterstützen und Möglichkeiten für unsere Nachbarschaften und die Gemeinschaft zu schaffen, ist nicht nur Teil des Ethos von Roc Nation. Es ist unsere kollektive Verantwortung." Jay-Z

Das Vorhaben ist nicht unbedingt als reine Charity-Aktion zu werten. Das Casino-Business ist sehr lukrativ. Die Glücksspielbranche in den USA verzeichnet jährlich Einnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe. Für den Casino-Plan braucht das Bündnis um Jay-Z jedoch eine entsprechende Lizenz. Bislang waren Casinos in New York City verboten. Eine Gesetzesänderung des Bundesstaats New York sieht aber vor, dass bald drei Lizenzen für Casinos in der Stadt vergeben werden sollen. Und Jay-Zs Roc Nation ist in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Unternehmensgruppen einer von mehreren Wettbewerbern, die in der Metropole ein Casino eröffnen wollen. Im aktuellen offiziellen Statement sagt Jay-Z offen:

"Egal, wer den Zuschlag für die Spiellizenz erhält, wird ohne jeden Zweifel profitieren." Jay-Z

Sie würden die Umgebung aber langfristig fördern wollen, heißt es. Zusätzlich zum neuen, erweiterten Angebot soll es langfristig weitere 250 Millionen Dollar an Investments für soziale Projekte geben. Das ist bereits ein älterer Vorschlag. Protest kam damals von benachbarten Broadway-Verantwortlichen, die Nachteile für ihre Unterhaltungsbranche befürchten. Eine Gruppe, die von verschiedenen Menschen aus New Yorker Politik ernannt wird, soll letztendlich entscheiden, wer die Lizenz für ein Casino erhält. Mit einer Entscheidung soll im Herbst 2025 zu rechnen sein.

Italienische Artists setzen sich für ein Einbürgerungsreferendum ein

Einige Global-Pop-Artists aus Italien schalten sich in eine aktuelle Debatte im Land ein und machen sich dafür stark, dass Menschen, die in Italien leben, in Zukunft früher die italienische Staatsbürgerschaft beantragen und so bekommen können. Der Sänger und Rapper Ghali aus Mailand ist auch für politische Statements in seiner Musik bekannt. Bei Instagram ruft er seine Follower:innen dazu auf, die entsprechende Petition für ein Referendum zu unterzeichnen. Er schreibt:

"Wir brauchen uns alle, jetzt sofort." Ghali

Singer-Songwriterin Yendry hat Ghalis Aufruf in ihrer Instagram-Story geteilt. Und auch die Musikerin Levante unterstützt laut italienischen Medienberichten das Vorhaben. Einen Tag nach Beginn der Unterschriftensammlung (6. September) hat sie bei Instagram ein Bild von US-Bürgerrechts-Ikone Martin Luther King geteilt und schreibt sehr poetisch u. a.: "Wer einen Traum hat, hat ein hoffnungsvolles Herz, und hoffnungsvolle Menschen sind hell und ziehen so viel Licht an."

Bei der von einem Bündnis verschiedener Organisationen initiierten Unterschriftensammlung für ein Referendum, also eine Volksabstimmung, geht es konkret darum, ab wann Menschen, die in Italien leben, die italienische Staatsbürgerschaft beantragen können. Ziel soll sein, dass im Anschluss unter der Bevölkerung darüber abgestimmt werden soll, ob die minimale Aufenthaltsdauer für Nicht-EU-Bürger:innen zur Beantragung von aktuell in der Regel zehn auf fünf Jahre halbiert wird. Laut EU-Kommission sei die diese Anforderung im Vergleich mit anderen EU-Staaten deutlich höher. In Deutschland zum Beispiel sind es - mit Ausnahmen – mittlerweile fünf Jahre. Im Sommer ist hier das geänderte Staatsangehörigkeitsrecht in Kraft getreten. Davor waren acht Jahre Aufenthalt das Minimum für die Beantragung.

Das aktuelle Gesetz in Italien ist von 1992 und wird von Befürworter:innen des Referendums als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. Seit Wochen wird in Italien nach dem Skandal um rassistische Anfeindungen gegen die italienische Volleyball-Olympiasiegerin von Paris Paola Egonu über die Einbürgerungspraxis debattiert - öffentlich und in der Politik zwischen linker Opposition und rechter Regierung. Bei der Debatte in Italien geht es auch um die Staatsbürgerschaft für Kinder und Jugendliche, die in Italien geboren sind oder aufwachsen, aber deren Eltern nicht die italienische Staatsbürgerschaft haben. Die Debatte führte politisch aber zu keinem wirklichen Ergebnis in Richtung Reform, schreibt die EU-Kommission in einer aktuellen Meldung. Sechs Tage vor Ablauf der Abstimmungsfrist (30. September) für ein geplantes Referendum mit dem beschriebenen Vorhaben haben am Dienstagmorgen (24. September) aktuell rund 455.000 Leute unterzeichnet. 500.000 Stimmen müssen gesammelt werden, damit es zum Referendum kommen könnte. Ob und wann das stattfinden könnte, wird sich also wohl demnächst zeigen.

Urteil: Strafmaßverkündung nach Mord an PnB Rock

Der Tod des US-amerikanischen Rappers und Sängers PnB Rock vor rund zwei Jahren hat für große Bestürzung gesorgt. U. a. Rap-Kollegen wie Quavo oder Denzel Curry hatten sich zum Tod von PnB zu Wort gemeldet. Seine Musik wurde und wird von vielen gefeiert und bis heute millionenfach gestreamt. Rund einen Monat nach dem ersten Schuldspruch in dem Mordfall ist nun in L. A. das Strafmaß verkündet worden. Laut US-Medienberichten ist ein 42-jähriger Mann wegen Raubes und Mordes zu mindestens 31 Jahren Haft verurteilt worden. Demnach soll er seinen damals 17-jährigen Sohn zu der Tat angestiftet haben. Der Jugendliche soll dann PnB Rock ausgeraubt und erschossen haben, als er gerade mit seiner Verlobten in einem Restaurant saß. PnB Rock wurde nur 30 Jahre alt. Der verurteilte Vater bestreitet das. Er hätte damit nichts mit der Tat zu tun, heißt es laut dessen Verteidigung.

Offenbar gibt es Videoaufnahmen von ihm auf dem Parkplatz des Restaurants, die ihn eine halbe Stunde vor der Tat dort zeigen, berichtet CBS News. Ein weiterer Komplize, der in dem Fall nun zu zwölf Jahren verurteilt wurde, soll ihn auf den Schmuck des Rappers aufmerksam gemacht haben, der rund 500.000 US-Dollar wert gewesen sein soll. Er soll laut Staatsanwaltschaft den Rapper vorher dort gesehen und gegrüßt haben, berichtet der regionale TV-Sender NBC Los Angeles. Daraufhin soll der 42-Jährige seinen Sohn zum Raub angestiftet haben. Der Mann argumentiert, er hätte geschäftliche Dinge für seinen Laden geregelt, der in der Nähe war. Dass sein Sohn später den Schmuck von PnB Rock forderte und es zum Mord kam – damit hätte er nichts zu tun, denn er wäre zur Tatzeit nicht da gewesen. Laut Staatsanwaltschaft habe er den Fluchtwagen gefahren. Der Anwalt des Mannes hat angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Das Verfahren gegen den Sohn hat noch nicht stattgefunden, weil laut Medienberichten noch untersucht werde, ob er psychisch in der Verfassung für den Prozess wäre. Auch jetzt, da dieses Urteil gibt, ist der Fall offensichtlich noch nicht abgeschlossen.