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Drake

Global Pop News 18.09.2023

Drake erntet Kritik für neuen Song "Slime You Out"

Stand: 19.09.2023, 12:29 Uhr

Halle Berry entäuscht von Drake | Kontroverse um indischen Rapper Shubh | Tiny Desk Concert von Rawayana aus Venezuela | Neu: Eko Fresh feat. Tachi: "Emre Gündüz" | Unsere News aus der Welt des Global Pop.

Von Anna Kravcikova & Joyce Lee

Drake ist mitten in seiner Promophase für sein neues Album "For All The Dogs", was Anfang Oktober erscheint. Doch dabei fällt er nicht nur positiv auf. Die Single "Slime You Out" von Drake und SZA ist vergangenen Freitag erschienen und Drake erntet dafür aktuell viel Kritik. Für das Single Cover hat der Rapper einen Schnappschuss der Schauspielerin Halle Berry verwendet, auf dem sie mit grünem Schleim übergossen wird. Das Foto stammt von den Kids‘ Choice Awards aus dem Jahr 2013, als sie Opfer von einem Streich wurde. Halle Berry behauptet jetzt, dass Drake sie zwar um Erlaubnis gebeten habe, das Bild verwenden zu dürfen, woraufhin sie aber abgelehnt habe. Nachdem die Single dann trotzdem mit dem Halle Berry Cover veröffentlicht wurde, hat die Schauspielerin auf Instagram geschrieben: "Das ist nicht cool, ich habe Besseres von ihm erwartet!" Doch Halle Berry scheint nicht nachtragend zu sein und fügt hinzu:

"Wenn Menschen, die man bewundert, einen enttäuschen, muss man drüberstehen und weitermachen." Halle Berry

Mittlerweile ist das Cover bei Spotify ausgetauscht. Bei Instagram ist es aber immer noch zu sehen. Neben dem Cover sorgen auch die Lyrics für Kritik. In der Zeile "You got my mind in a terrible place / Whipped and chained you like American slaves" vergleicht Drake einen schlechten Gemütszustand mit dem Auspeitschen und Anketten von Sklaven. Auf Social Media wundern sich die User, wie es zu so einer geschmacklosen Zeile kommen konnte. Ein Nutzer kommentiert: „Hat niemand im Studio Drake gesagt, dass dieser Satz schrecklich ist??“ Auch SZA wird für ihre Zusammenarbeit an dem Song kritisiert. Weder Drake, noch SZA haben sich bisher zu der Zeile geäußert.

Kontroverse um indischen Rapper Shubh

Er ist aktuell einer der bekanntesten indischen Rapper: Shubh hat viele Millionen Klicks auf seinen Songs und ist auch über Indien hinaus eine wichtige Stimme der indischen Diaspora. Er wohnt zwar in Kanada, kommt aber aus dem nordinidischen Staat Punjab und macht auch Musik auf Panjabi. Der Rapper ist aktuell auf Tour durch Indien, wo er nächste Woche gleich mehrere Konzerte auf einem Schiff in Mumbai spielen soll. Doch jetzt wird er wegen seiner Instagram-Story scharf kritisiert. Dort hat er ein Bild von einer indischen Landkarte gepostet und dazu "Pray for Punjab" geschrieben.

Die indischen Grenzgebiete Jammu, Kaschmir, Punjab und die nordöstlichen Bundesstaaten waren auf der Karte jedoch nicht als Teil von Indien abgebildet. Da Indien ein Vielvölkerstaat ist, hat er für diese Abbildung viel Kritik bekommen. Einige Menschen haben ihm Separatismus vorgeworfen und gesagt, dass Shubh die Khalistan-Bewegung supportet. Das ist eine nationalistische Bewegung unter den Sikhs, die einen unabhängigen Staat in Indien und Pakistan errichten möchte, der den heutigen Punjab und umliegende Gebiete umfassen soll. Mehrere prominente Schauspieler und Sportler sind ihm daraufhin auf Instagram entfolgt und haben ihn öffentlich kritisiert. Auch aus der Politik kamen starke Reaktionen: Die Jugendorganisation der indischen BJP-Partei protestiert aktuell gegen sein Konzert in Mumbai. Die BJP-Partei wird jedoch als rechtskonservativ bis rechtsextrem eingestuft und ist eine hindu-nationalistische Partei in Indien. Die Parteileitung wirft Shubh vor, Indiens Einheit zerstören zu wollen und ein "Feind Indiens" zu sein. Shubh hat das Bild der verzerrten Karte daraufhin gelöscht und stattdessen nur "Pray for Punjab" in seine Instagram Story hingeschrieben.

Tiny Desk Concert von Rawayana aus Venezuela

Der US-amerikanische Sender NPR feiert gerade den "Latinx Heritage Month" mit ihrer Akustik-Reihe Tiny Desk Concert. In den USA wird von Mitte September bis Mitte Oktober mit dem "National Hispanic Heritage Month" der Einfluss hispanischer und lateinamerikanischer Kultur gefeiert. NPR kündigt zu dem Anlass spannende Konzerte an, zum Beispiel von Kali Uchis mit kolumbianischem Sound und Becky G, die regionalen mexikanischen Soul performen wird. Ein Konzert ist jetzt schon erschienen: Feinster Global Pop von der Band Rawayana aus Caracas, der Hauptstadt von Venezuela.

Rawayana macht eine Mischung aus gleich mehreren Genres. Ihr erstes Album "Trippy Caribbean" von 2016 ging eher in Richtung Reggae. In den darauf folgenden Jahren hat sich die vierköpfige Band auch von Stilen wie Funk, Merengue und Rock bis hin zu Hip Hop beeinflussen lassen. Die Mitglieder greifen dabei den Sound der karibischen Diaspora auf. Beim Tiny Desk Concert sind sie aber nicht nur zu viert, sondern insgesamt elf Musikerinnen und Musiker, zum Beispiel der Rapper Apache aus Puerto Rico oder die Sängerin Irepelusa aus Venezuela. Das Ziel von Rawayana war es, ganz viele talentierte Artists mit an Bord zu holen, um zu zeigen, was die Musikszene in Venezuela zu bieten hat. Obwohl die Musik erstmal unbeschwert und fröhlich klingt, sind einige Songs von Rawayana auch sehr politisch. Auf ihrem letzten Album "Cuando los Acéfalos Predominan" geht es zum Beispiel um die sozioökonomische Krise in Venezuela. Die Band steht dabei für die jüngere Generation von Künstlerinnen und Künstlern aus Venezuela, die in der Krise aufgewachsen sind. Das zeigt sich nicht nur in ihren Lyrics, sondern auch in den Musikvideos. Das neue Album "¿Quién trae las cornetas?" erscheint am 21. September.

Neu: Eko Fresh feat. Tachi – “Emre Gündüz”

“Emre Gündüz” basiert auf den Song “Ahmet Gündüz” aus den Anfängen der 90er Jahre. “Ahmet Gündüz” ist von Fresh Familee aus Ratingen – Ende der 80er Jahre waren sie eine der ersten HipHop Gruppen Deutschlands. Die Mitglieder haben türkische, marokkanische, mazedonische und deutsche Wurzeln. In den Songs rappten sie u.a. über die Probleme und Diskriminierung von migrantischen Familien in Deutschland. Genau darum geht es auch in der neu aufgenommenen Version “Emre Gündüz” von Eko Fresh. Der Rapper hält viel vom Original Track “Ahmet Gündüz”, der als einer der ersten Songs des migrantischen Raps gilt: “Das ist ein mega Track, der seiner Zeit weit voraus war. Und ich habe die Ehre gehabt, das heute mit dieser absoluten Legende in meinen Augen, Tachi, wieder neu zu recorden.”

In der neu aufgenommenen Version “Emre Gündüz” geht es um eine Vater-Sohn-Geschichte. Emre Gündüz ist das lyrische Ich von Eko Fresh. Als Featuregast ist Tachi von Fresh Familee dabei, der als Vater von Emre, also Ahmet Gündüz, rappt. Tachi erklärt: “Ich schlüpfe ja in die Rolle von Ahmet Gündüz, und Eko ist dann mein Sohn, der Emre Gündüz, der damals noch im Studium war, mittlerweile aber Rechtsanwalt ist und er erklärt den Leuten, wieso sein Vater hierher kam, wieso er hier ist und was er alles so erlebt hat.” Der Track “Emre Gündüz“ ist auf Ekos EP “DiasBora”.