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Gaye Su Akyol

Global Pop News 30.05.2023

Türkei - Reaktionen auf Stichwahlergebnis

Stand: 30.05.2023, 10:59 Uhr

Global Pop Artists reagieren auf den Wahlsieg des Präsidenten Erdoğan | Karneval der Kulturen fand wieder statt | Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen Rammstein | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Joyce Lok Teng Lee

Auch wenn es viele Erdoğan-Fans in der türkischen Musikszene gibt, gibt es auch viele türkischstämmige Artists, die seinen Sieg kritisch sehen. Gaye Su Akyol, eine der innovativsten Musikerinnen der Türkei, twittert, dass die Wählerinnen und Wähler der Opposition trotzdem Gewinner seien. Sie stünden für bestimmte Werte und kämpften dafür. Der Berliner Rapper Apsilon mit türkischen Wurzeln postete in seiner Insta Story eine Türkeiflagge und ein gebrochenes Herz. Sein Kollege Ezhel wandte sich in seiner Insta Story an seine Fans. Er würde viele Nachrichten erhalten, in denen stehe, dass es den Menschen Leid tue, dass er nicht zurück in die Türkei fliegen könne. Er schreibt außerdem, dass er sich Sorgen um die Jugend mache. Ezhel ist einer der bekanntesten türkischen Rapper und wurde vor einigen Jahren wegen seiner regierungskritischen Texte in der Türkei verhaftet. Um den Repressionen zu entgehen, zog er nach Berlin.

Die afghanische Sängerin Aryana Sayeed, die seit der Machtübernahme der Taliban in Istanbul lebt, beglückwünscht Erdoğan.

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Berlin: Karneval der Kulturen fand wieder statt

Nach drei Jahren Corona Pause fand in Berlin wieder der Karneval der Kulturen am Pfingstwochenende statt. Es ist eines der größten Stadtfeste Deutschlands, das die Vielfalt der Kulturen und Nationalitäten mit verschiedenen in Berlin zeigt. Das Highlight: Der Umzug - Verschiedene postmigrantische Gruppen zogen mit Musik, Tanz und traditionellen Outfits an Pfingstsonntag durch das Viertel Kreuzberg. Ein Trommler aus einem 100-köpfigen Trommlerkollektiv aus der westindischen Stadt Pune, war das erste Mal dabei und begeistert von den anderen Karnevalsgruppen: "Das finde ich mega geil und mega spannend. Ein Typ aus unserer Gruppe, er spielt auch in einer brasilianischen Sambagruppe." Der Umzug hatte auch dieses Jahr eine politische Message. Bei der Eröffnungsperformance u.a. von verschiedenen brasilianischen Sambaschulen ging es um den Umweltschutz, wie einer der Tänzer erzählt "Die Abholzung ist irrsinnig rasant angestiegen im Amazonas Regenwald. Dieses Jahr gucken wir vor unsere eigene Haustür. Denn der Wald in Deutschland und speziell in Brandenburg ist eben auch bedroht."

Beim Umzug waren laut den Veranstaltenden rund eine halbe Millionen Leute dabei. Die 28 Gruppen sind diesmal ohne Motorfahrzeuge gefahren, die Wägen wurden von Menschen angeschoben. Übers Wochenende verteilt waren über eine Millionen Leute bei den Konzerten, Clubnächten und Workshops.

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Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen Rammstein

Grundlage der schweren Vorwürfe seien, laut einer Shelby Lynn, Partys mit Frauen in der sogenannten "Row 0" - Die nullte Reihe, ein Durchgang ganz vorne zwischen Bühne und Publikum. Um in die nullte Reihe zu kommen, würden Frauen, via Social Media vom Bandteam gecastet werden. Shelby Lynn wäre in der "Row 0" und auf einer dieser Partys gewesen.

Shelby Lynn berichtet in ihren sozialen Netzwerken detailiert von einer "Row 0" Party in Vilnius, Litauen, und wie der Abend ihrer Meinung nach abgelaufen sei. Sie gehe davon aus, dass sie unter Drogen gesetzt worden sei und hätte Erinnerungslücken gehabt. In der Pause des Konzerts wäre sie in den Backstage geführt worden, wo Rammstein-Frontmann Till Lindemann mit ihr Sex haben wollte, was sie abgelehnt hätte. Im Hotel hätte sie große blaue Flecken am Körper bemerkt und sie hätte nicht gewusst, woher. Sie hätte die Polizei informiert und Drogentests gemacht. Es wäre nichts gefunden worden.

Nach ihrem Posting meldeten sich noch andere Frauen auf Social Media. Sie berichten, dass es auf Partys vor und nach Rammstein Konzerten zu Übergriffen und Gewalt gekommen wäre. Auch sie erzählen von "Row 0" Partys und den Castings.

Solange keiner verurteilt ist, gilt die Unschuldsvermutung, also auch für Till Lindemann. Im Statement der Band heißt es: "Was die im Internet kursierenden Behauptungen über Vilnius betrifft, so können wir ausschließen, dass das, was behauptet wird, in unserem Umfeld stattgefunden hat."

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