Kanye West

Global Pop News 28.03.2023

Täuschend echter Kanye Deepfake-Rap

Stand: 28.03.2023, 16:56 Uhr

Roberto Nickson lässt AI in Kanye West Stimme rappen | Tyler The Creator bringt Single "Dogtooth" raus | Polar Music Prize stehen fest | Emahoy Tsege Mariam Gebru gestorben | Questlove wird Regisseur von Aristocats-Remake | MC Yallah veröffentlicht Video zu "Miniboss" | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Anne Lorenz & Keno Mescher

Aktuell macht ein täuschend echt klingender Deepfake-Rap einer künstlichen Intelligenz im Netzt die Runde. Ohne Einführung könnte man beim aktuellen Clip vom US-amerikanischen Youtuber Roberto Nickson denken, dass Kanye West darin höchstpersönlich und völlig selbstreflektiert über seine jüngsten verbalen Attacken gegen die jüdische Community rappt. Natürlich ein FAKE, aber so überzeugend, dass einem glatt die Kinnlade runterfällt. Nickson teilt auf Tiktok, Twitter und YouTube kleine Videos, in denen er sich mit aktuellen Technik-Trends beschäftigt.

Das Video mit dem gefaketen Kanye-Song trägt die Überschrift "Music is forever changed", denn man hört auch die Version, die Nickson selbst eingerappt hat. Für den Unterhaltungsfaktor bei seiner wissenschaftlichen Präsentation verpasst er Kanye ganz nebenbei einen Seitenhieb und lässt ihn sagen: "Ich habe eine ganze Religion beleidigt, aus reiner Unwissenheit. Was habe ich mir dabei nur gedacht?! Das war großer b**** s***, jetzt hab ich Adidas verloren - aber zumindest bin ich immer noch Yeezy." Einmal durch das AI-Programm gejagt, klingen diese Zeilen, als hätte Ye plötzlich eine überraschende Einsicht gehabt, ziemlich gruselig.

Nickson weist dazu auch noch daraufhin, dass sein AI-Programm im Gegensatz zu dem, was sich in diesem Bereich alles noch tun würde, relativ schlecht sei. In Zukunft würde es möglich sein, jede beliebige Stimme, jeden beliebigen Text rappen oder singen zu lassen. Als Pop-Star muss man sich bald also eigentlich gar nicht mehr selbst ins Studio stellen. Und wer weiß, vielleicht lässt Ye ja bald auch einfach eine künstliche Intelligenz für sich rappen. Der Clip von Roberto Nickson wurde jedenfalls in nur einem Tag mehr als zwei Millionen mal angeschaut.

Tyler The Creator bringt Single "Dogtooth" raus

Ganz ohne Ankündigung und samt Musikvideo hat Tyler The Creator seine Fans gestern mit beseelten Grooves und Oldschool Vibes überrascht. "Dogtooth" heißt seine neue Single. Sie geht sofort ins Ohr, ein Instant-Hit, wobei Tyler The Creator damit gerade mal Resteverwertung betreibt. Der neue Song gehört zu den Liedern, die es nicht auf sein letztes Album geschafft haben. Mit "Call Me If You Get Lost" hat es der Rapper aus LA 2021 nicht nur auf Platz 1 der US-Charts geschafft, er hat damit auch den Grammy für das Beste Rap Album gewonnen. Die Bezeichnung „Zweite Wahl“ ist also relativ…Mit dem Song kündigt  Tyler The Creator eine Deluxe-Version seines Grammy Albums an. Wobei er sie in bester Tyler-Manier "The Estate Sale" – also den Schlussverkauf, oder die Reste-Rampe - nennt.

Typisch für einen der aktuell erfolgreichsten Rapper der USA. Tyler The Creator nimmt sich selbst nie zu ernst und gerade das mögen seine Fans an ihm. Auf Twitter schreibt er: "Beim letzten Album gab es so viele Songs die es nicht in den Final Cut geschafft haben. Einige davon liebe ich wirklich sehr. Und ich wusste, dass sie anderenfalls nie das Licht der Welt erblicken würden, also habe ich beschlossen ein paar davon doch noch rauszubringen." Lohnt sich auch das Musikvideo zu "Dogtooth" zu checken, darin schlüpft Tyler The Creator, wie so oft, in die unterschiedlichsten Rollen. Vom Bauarbeiter bis zum Dandy im beigen Anzug mit fünf Hunden an der Leine… "Call Me If You Get Lost: The Estate Sale" erscheint schon jetzt am Freitag.

Die Gewinner des diesjährigen Polar Music Prize stehen fest

Die Gewinner des diesjährigen Polar Music Prize stehen fest. Mit dabei unter den drei Gewinner der diesjährigen Ausgabe: Angelique Kidjo, beninisch-französische Global-Sound-Queen. Der gilt als eine Art Nobelpreis unter den Musikpreisen. Und er fehlte noch in der Sammlung von Angelique Kidjo, die ja schon fünf Grammys gewonnen hat. DBBC hat sie in ihre "Top 100 der meistinspirierenden Frauen der Welt" aufgenommen. Außerdem war sie die erste Frau auf der Forbes Liste der "Most Powerful Celebrities in Africa".

Neben Angelique Kidjo wird außerdem auch noch der britische Produzent Chris Blackwell ausgezeichnet. Der hat 1959 in Jamaika die Plattenfirma Island Records gegründet – bis heute eines der erfolgreichsten Labels der Welt. So Big Names wie Bob Marley, Grace Jones oder PJ Harvey standen da unter Vertrag. Schon 2001 wurde er dafür in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Dritter Gewinner ist der estnische Klassik-Komponist Arvo Pärt. Der Preis wird am 23. Mai bei einer großen Gala in Stockholm verliehen.

Emahoy Tsege Mariam Gebru gestorben

Die äthiopische Piano-Legende Emahoy Tsege Mariam Gebru ist gestorben. Mit einer Art äthiopischem Piano-Gospel ist sie seit den 60er Jahren bei Musikliebhabern bekannt geworden 99 Jahre alt ist Emahoy Tsege Mariam Gebru geworden. Sie hat seit 1984 in Jerusalem gelebt. Als Nonne in einem Kloster. Schon mit achtJahren hat sie angefangen Klavier zu spielen. Und wenn man sie gefragt hat, wer ihr das beigebracht hat, dann hat sie geantwortet: Der Wind. Sie wollte sich mit neunzehn auch klassisch ausbilden lassen - In London.

Ihr Antrag wurde allerdings von der äthiopischen Regierung damals abgelehnt, woraufhin sie ins Kloster gegangen ist. Sie hat aber nie aufgehört zu spielen und Anfang der 2000er Jahre durch eine Compilation und eine BBC Doku namens "The Honky Tonk Nun" auch noch ein weiteres, internationales Publikum erreicht. Ihre Einnahmen daraus hat sie immer gleich gespendet. Am 14. April kommt auch nochmal eine Compilation von Emahoy Tsege Maryam Gebru raus – von ihren späteren Aufnahmen, wird sogar auf Vinyl gepresst – "Jerusalem" wird die Platte heißen.

Questlove wird Regisseur von Aristocats-Remake

Questlove, der US-amerikanische Drummer, Oscar-gekrönte Filmemacher und Bandleader von The Roots - der Hausband in Jimmy Fallons Tonight Show – wird Regisseur eines Aristocats-Remakes. Die Neuauflage des Disney-Zeichentrickfilm-Klassikers von 1970 sei ihm ein persönliches Anliegen, sagt er in einem Statement. Während der Pandemie habe er viel Zeit damit verbracht, Songs und Filme seiner Kindheit neu zu entdecken. Durch Aristocats sei ihm von seiner Mutter Jazz nahegebracht worden. Deswegen gäbe es für ihn nichts erfüllenderes, als einen Teil seiner Vergangenheit zu einem Teil seiner Zukunft zu machen. Aristocats soll ähnlich wie das Dumbo-Remake von 2019 ein Hybrid aus live gefilmten und animierten Charaktern werden. Neben seiner Rolle als Regisseur wird Questlove auch als ausführender Produzent tätig sein und die Musik des Films überarbeiten.

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MC Yallah veröffentlicht Musikvideo zu "Miniboss"

MC Yallah ist eine Veteranin der ostafrikanischen Rap-Szene. Seit 1999 aktiv. In Kenia geboren. In Uganda aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet sie in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Jetzt hat sie "Miniboss" veröffentlicht. Klassisch anmutender Hip Hop-Sound mit Drum’n‘Bass Referenzen. Produziert von Debmaster aus Berlin, der neben Scotch Rolex aus Japan und Chrisman aus dem Kongo für die Sounds auf MC Yallahs kommendem Album "Yallah Beibe" verantwortlich ist. "Yallah Beibe" erscheint am 14. April über das ugandische Label Hakula Kulala.