Live hören
Jetzt läuft: Oh My God von Sevdaliza
Davido,  Timeless, Album cover

Global Pop News 22.03.2023

Davido kommt zurück mit neuem Album

Stand: 22.03.2023, 10:02 Uhr

"Timeless" erscheint am 31. März | Bollywood Songs fehlen bei Spotify | Roger Waters darf in München spielen | Blick Bassy mit "Hola Mè" zum Weltwassertag | Unsere News aus der Welt des Global Pop

Von Marc Mühlenbrock & Maike de Buhr

Der Afrobeats Superstar hatte sich eine Pause auferlegt, drei Jahre gab's kein neues Album. Jetzt hat er für Ende des Monats sein viertes Album angekündigt, "Timeless" erscheint am 31.März. Darin wird es biblisch. Der Nigerianer hat Trost in seinem Glauben gefunden, nach einem schweren Schicksalsschlag. Im Oktober vergangenen Jahres ist einer seiner Söhne bei einem Badeunfall verstorben, er wurde nur drei Jahre alt. Das neue Album ist auch eine Form der Verarbeitung gewesen. Als Teaser hat Davido ein Video veröffentlicht mit Ausschnitten aus neuen Songs, darin zeigt er wieder seine einzigartige Fusion aus Afrobeats, Amapiano und Highlife.

Im Bild sehen wir immer wieder Rückblenden in schwarz weiß auf seine Karrierehighlights. Aber auch neu gedrehte Szenen, die einen verletzlichen Davido zeigen, er rennt davon oder sitzt am Schreibtisch, schreibt seine Gedanken auf und zitiert die Bibel aus dem Buch der Prediger. Darin heißt es, dass alle Dinge ihre Zeit haben. Eine Zeit für Trauer und für Heilung, für Sprechen und für Schweigen, fürs Lachen und Tanzen. Die Zeilen sind popkulturell bekannt aus dem Folk-Musik-Klassiker "Turn Turn Turn" von The Byrds.

Dieses Element beinhaltet Daten von Instagram. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Bollywood Songs fehlen bei Spotify

Shock-Nachricht für alle Bollywood-Fans. Hunderte Bollywood-Hits sind von Spotify verschwunden. Wie "Malhani" aus dem erfolgreichen Film "Eine unsterbliche Liebe" oder "Maiyya Mainu" aus "Jersey". Dahinter steckt ein Problem mit Lizenzen. Bei Spotify ist man natürlich gewohnt, Zugriff auf alle Musik der Welt zu haben.  Damit das so ist, schließt der schwedische Streaming-Riese Lizenzierungsverträge mit Plattenfirmen und Musiklabels ab. Aber es kann natürlich sein, dass so ein Vertrag ausläuft und neue Verhandlungen scheitern. Dann ist wie bei Netflix ein Film plötzlich bei Spotify ein Album oder ein ganzes Musikgenre nicht mehr verfügbar. So geschehen eben jetzt mit Bollywood-Hits vom indischen Label Zee Music. Laut eigenem Statement habe sich Spotify sehr bemüht bei den Vertragsverhandlungen, die seien aber nicht von Erfolg gekrönt gewesen, man sei aber frohen Mutes, dass man doch noch zu einer Einigung komme.

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Roger Waters darf in München spielen

Seit heute ist klar: Die Stadt München wird das Konzert von Roger Waters nicht verbieten. Das Pink-Floyd-Gründungsmitglied ist äußerst umstritten in seiner Haltung zu Israel und dem Judentum. Es fehle allerdings die rechtliche Grundlage, um den bestehenden Vertrag mit den Veranstaltern aufzukündigen, heißt es im Beschluss des Stadtrates. Stattdessen werde die Stadt rund um das Konzert Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen und ferner dafür Sorge tragen, dass in Zukunft in ähnlichen Fällen das Konzert von vornherein nicht erlaubt wird.

Damit hat München anders entschieden als Frankfurt vor gut einem Monat, dort sprach sich der Magistrat für eine Absage des Konzerts aus. Roger Waters ist gerade schon mit seiner Tour durch Europa unterwegs, mit einer Mischung aus Pink-Floyd- und Solo-Songs, im Mai kommt er neben München auch noch nach Köln, Berlin und Hamburg. Auch in diesen Städten gibt es Forderungen, die Konzerte abzusagen. Roger Waters wird immer wieder Antisemitismus vorgeworfen, er selber dementiert dies: Er kritisiere nur die Handlungen des Staates Israel in Bezug auf dessen Umgang mit Palästinensern. In der Vergangenheit hatte Waters allerdings bei Konzerten große Helium-Ballons in Schweineform mit dem Davidstern und Symbolen von Großkonzernen aufsteigen lassen. Dafür wurde er kritisiert, denn diese Symbolik kann als antisemitisch betrachtet werden.

In Deutschland kritisiert, von vielen seiner britischen und amerikanischen Kollegen bekommt Roger Waters dagegen aber Unterstützung. Global-Pop-Star Peter Gabriel, Elektronik-Pionier Brian Eno und Tom Morello, Gitarrist von Rage Against The Machine haben alle eine Petition unterschrieben, die die Durchführung der Konzerte von Waters in Deutschland fordert. 10.000 Menschen haben die inzwischen unterschrieben, vor allem in den USA und in Großbritannien. Die Petition führt, wie Waters selber, an, dass dieser sich lediglich kritisch gegenüber der israelischen Regierung äußere und wiederholt seinen Vergleich von Israels Palästina-Politik mit der südafrikanischen Apartheidspolitik. Die Unterstützung von Waters in Großbritannien geht einher mit seiner Unterstützung von BDS. Das ist die Organisation, die zum Boykott des Staates Israel aufruft und teilweise auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit ihm ablehnt. Dazu gehört auch Kulturgut: Israelische Bands soll im Ausland nicht die Möglichkeit gegeben werden zu spielen, Artists aus dem Ausland sollen nicht in Israel auftreten. Das fordert Roger Waters vehement von seinen Musiker-Kollegen und Kolleginnen. BDS steht immer wieder in der Kritik. 2019 hat der Bundestag die Boykottaufrufe der Bewegung verurteilt, weil sie "zur Brandmarkung israelischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger jüdischen Glaubens als Ganzes" führen würden.

Blick Bassy mit "Hola Mè" zum Weltwassertag

Der Weltwassertag erinnert am 22. März jährlich daran, wie wichtig Wasser als essenziellste Ressource allen Lebens ist. Diese Botschaft vermittelt auch Blick Bassy mit seiner neuen Single "Hola Mè". Der Sänger aus Kamerun will mit dem Song Bewusstsein für die globale Wasserkrise schaffen. "Hola Mè" ist Baasa, eine Kamerunische Sprache und bedeutet "Hilf Mir". "Diese Bitte werden in Zukunft noch öfter hören", meint Blick Bassy. "Durch das Chaos, das durch den Mangel an Wasser, dessen Privatisierung und Verschmutzung entstanden ist." Mit der Single kündigt er auch sein neues Album "Mádibá" an. Darauf sind zwölf Fabeln, die alle dem Wasser und der Beziehung zu Lebewesen gewidmet sind.

Blick Bassy schlüpft dabei in den Songs in die Rolle von Figuren, Tieren und Charakteren. Mal ist er ein Affe auf der Suche nach einer Quelle, mal ein Blume, die sich vorm welken sorgt oder ein Geschichtenerzähler mit seinen Enkelkindern. In seinen Texten kann auch das Wasser zum Menschen werden. Und das bündelt Blick Bassy in seinen Avantgarde-Sound. Auf seinem vierten Album will Blick Bassy dazu musikalisch eine neue Richtung einschlagen und folkige, soulige Sounds mit elektronischen Elementen verbinden, nach dem Vorbild von James Blake oder Bon Iver. Blick Bassy meint, er habe immer seinen Status als afrikanischer Künstler behauptet, der auch eine zeitgenössische Herangehensweise hat. Mit jedem neuen Projekt will er seinem Sound und den Melodien ein neues Treatment verpassen. "Mádibá" erscheint am 26. Mai.