Emily Beecham (Passagierin Maura Franklin), Isaak Dentler, Andreas Pietschmann (als Kapitän Eyk Larsen) und Niklas Maienschein in einer Szene der Mystery-Serie "1899"

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"1899" - Atlantikpassage auf einem Albtraumschiff

Stand: 18.11.2022, 00:01 Uhr

"1899" ist eine Mystery-Serie über einen Luxusliner auf dem Weg von Europa nach New York.

Von Emily Thomey

 

Mit DARK hat Netflix vor ein paar Jahren einen richtig großen Serienhit gelandet. Die Mystery-Serie hat über drei Staffeln so ein verwirrendes Universum aufgebaut, dass Zuschauende angefangen haben, den Stammbaum der Figuren aufzeichnen zu müssen, damit sie noch folgen können.Jetzt haben die DARK-Serienmacher Jantje Friese und Baran bo Odar eine neue Serie geschrieben. Wieder eine Mystery-Serie.

Ein Schiff geht verloren

Diesmal spielt die Geschichte auf einem Schiff Ende des 19. Jahrhunderts. Genauer: 1899. Ein großes Schiff, das vom Stil her an die Titanic erinnert, ist von Europa Richtung New York unterwegs. An Bord sind über tausend Passagiere - unterschiedlichster Herkunft, was wir auch hören, weil alle Sprachen in der Originalversion der Serie zu hören sind: Also Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Dänisch und viele mehr. Die Stimmung ist düster, gruselig und keiner der Gäste ist wirklich gerne hier: Der nervöse Priester und sein notgeiler Bruder, die exotische Geisha und ihre Dienerin oder das französische Paar in ihren Flitterwochen, welches nicht aus den richtigen Gründen geheiratet hat - alle rennen vor etwas weg. Eines der Schiffe der Firma ist vor vier Monaten spurlos verschwunden, was nicht dazu beiträgt, dass sich die Menschen an Bord sicher und gut aufgehoben fühlen.

Ein Geisterschiff auf hoher See

Erst empfängt die Besatzung ein Signal des verschwundenen Schiffs und dann finden sie es auch - allerdings ist es menschenleer. Keiner weiß, wo die ebenfalls über tausend Passagiere hin verschwunden sind. Also beginnt die Suche nach den verschwundenen Menschen und parallel dazu passieren auch auf dem ersten Schiff Dramen unter den Passagieren. Spannend ist, dass nicht eine Minute dafür auf hoher See gedreht wurde, sondern mit einer neuen Technologie namens Volume wie Baran Bo Odar und Jantje Friese mir erzählt haben: "Es ist eine Art Rückprojektion aber besser, weil es quasi ein dreidimensionaler Raum, der im Computer gebaut ist und dass es auf riesigen LED-Wänden von Computern live abgespielt wird. Und der Trick ist, dass die Kamera mit dem Hintergrund verbunden ist. Wenn die Kamera sich bewegt, dann bewegt der Hintergrund sich mit."

Neue Technik produziert realistische Bilder

Die neue Technologie bringt sehr realistische Bilder mit sich und dazu kommt, dass das Soundkonzept unglaublich gut funktioniert: Ständig hörst du ein Grummeln des Schiffs, Geflüster und Stimmen, die nicht auf der Leinwand zu sehen sind und ein wirklich unheimlicher Soundtrack, der die Stimmung super unterstreicht. Auch das Ensemble der Schauspielenden ist herausragend. Die Serie fesselt dich mühelos über die acht Folgen hinweg - ich bin mir sicher, "1899" wird an den Erfolg von DARK anknüpfen können.