litCologne 2023 Collage mit  NoViolet Bulawayo, Karina Sainz Borgo, Tsitsi Dangarembga, Sasha Filipenko

litCologne 2023

COSMO liest – Highlights von der litCologne 2023

Stand: 22.05.2023, 14:31 Uhr

Vier Schriftsteller:innen, die auf verschiedene Weise hoch politische Schreibende sind, mit ihren Literaturen. Und zwar ziemlich spektakulär. "COSMO liest" - Sondersendung, Pfingsmontag von 18:00 - 23:00 Uhr.

Ihre Geschichten erzählen von der Migration in Lateinamerika, von den Zusammenhängen zwischen Stalinismus und Ukrainekrieg, von den politisch-gesellschaftlichen Verhältnissen in Simbabwe und vom postkolonialen Schwarzen Feminismus.

Globale Geschichten: Literatur, Gesellschaft, Politik

"Schwarz und Frau" mit Tsitsi Dangarembga, Kulturkirche Köln

Tsitsi Dangarembga ist Filmemacherin, Schriftstellerin, Publizistin und Aktivistin. Sie gilt als wichtigste Regisseurin des zeitgenössischen Kinos in Afrika; ist aber auch als Schriftstellerin hoch anerkannt und international erfolgreich, zum Beispiel mit der "Tambudzai-Trilogie", der teils autobiographisch grundierten Geschichte einer jungen Frau in Simbabwe. Tsitsi Dangarembga, die auch in Berlin studiert hat und familiäre Bindungen nach Deutschland besitzt, ist vielfach preisgekrönt, zum Beispiel mit dem Commonwealth Writers' Prize und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Bei der lit.Cologne hat sie ihren Essay "Schwarz und Frau. Gedanken zur postkolonialen Gesellschaft" vorgestellt. Die Textpassagen hat Davina Donaldson gelesen. 

"Das dritte Land" mit Karina Sainz Borgo, DEG

Karina Sainz Borgo emigrierte 2006 von Venezuela nach Spanien, wo sie seitdem lebt. Sie arbeitet als Kulturjournalistin und Schriftstellerin. Ihr erster Roman "Nacht in Caracas" war ein internationaler Erfolg; er wurde in 26 Sprachen übersetzt, 2019 erschien er auch auf Deutsch. Eine exzellent erzählte Geschichte über das Leben und Sterben in Venezuela. Bei der lit.Cologne hat sie nun den Nachfolger "Das dritte Land" präsentiert: Ein beeindruckender Roman über Flucht und Migration in Lateinamerika - zugleich auch eine Geschichte zu dem Thema mit universeller Gültigkeit. Die deutschen Text hat die Schauspielerin Eva Mattes gelesen; moderiert hat der Journalist und Schriftsteller Paul Ingendaay.

"Kremulator" mit Sasha Filipenko, Comedia

Sasha Filipenko ist Schriftsteller, Journalist und Fernsehmoderator. Er stammt aus einer russisch-ukrainischen Familie, wuchs in Minsk/Belarus auf, ging zum Studieren nach St. Petersburg/Russland und lebt mit seiner Familie heute im Exil in der Schweiz. Sasha Filipenko ist international einer der erfolgreichsten russischsprachigen Schriftsteller; seine Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Bei der lit.Cologne hat er seinen aktuellen Roman "Kremulator" vorgestellt. Da gelingt ihm das Kunststück, den Horror der Stalin-Zeit mit Sarkasmus und schwarzem Humor aufzuarbeiten, mit Anklängen an die Gegenwart in Russland. Die deutschen Texte las der Schauspieler Peter Lohmeyer; moderiert hat Olga Mannheimer. 

"Eine Fabel…" mit NoViolet Bulawayo, Kulturkirche Köln

NoViolet Bulawayo gilt als eine der interessantesten jüngeren Schriftstellerinnen vom afrikanischen Kontinent. Sie wuchs in Simbabwe auf, ging allerdings mit 18 in die USA nach Detroit, wo sie zunächst Englisch, dann kreatives Schreiben studierte. Gerade ist ihr zweiter Roman "Glory" auf Deutsch erschienen - eine Parabel, also eine Geschichte mit Tieren als Charaktere, die die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Simbabwe sprachmächtig und dramaturgisch gekonnt spiegelt. Die Ziege, eine zurückgekehrte Auswanderin, bringt Hoffnung und Aufbruch. Die deutschen Textpassagen hat die Schauspielerin Anneke Kim Sarnau interpretiert, und zwar extrem beeindruckend. Moderiert hat Angela Spizig.