Theresia Enzensberger

1LIVE Stories

Theresia Enzensberger – Auf See

Diese Woche sprechen wir in der Lesung in 1LIVE Stories über ein Buch, das in diesem Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert ist. "Auf See" von Bestsellerautorin Theresia Enzensberger ist eine dystopische Geschichte, die in der Zukunft spielt, aber auch ganz viel mit unserer Gegenwart zu tun hat.

Von Mona Ameziane

Yada lebt auf eine wabenförmigen Inselgruppe in der Ostsee, die "Seestatt" genannt wird. Ihr Vater, ein visionärer Tech-Unternehmer, hat sie gegründet, um dem Weltuntergang zu entfliehen. Ihr Tagesablauf ist strikt geregelt. Um 7 Uhr wird sie von einem Lichtwecker geweckt, dann muss sie meditieren, vermeintliche Vitamine schlucken und per Video-Link in ihren Einzelunterricht. Dieser besteht nur aus naturwissenschaftlichen Fächern, weil ihr Vater Angst hat, dass Yada sonst anfangen könnte, an der gleichen mysteriösen Krankheit zu leiden, wie ihre verstorbene Mutter. Die Erkenntnis, dass diese Krankheit vielleicht gar nicht so besonders mysteriös ist und dass etwas faul sein könnte am Konzept der Seestatt, bringt Yadas Weltbild ins Wanken.

Helena lebt in Berlin und ist aus Versehen Influencerin geworden, weil sie in zwölf Prophezeiungen die Zukunft vorhergesagt hat. Danach hat sie eine Sekte gegründet, die ursprünglich mal eine Kunstaktion sein sollte und sich dann verselbstständigt hat. Nach und nach erfährt man beim Lesen mehr darüber, wie ihr Leben mit dem von Yada zusammenhängt.

Theresia Enzensberger hat mit "Auf See" ein Buch geschrieben über Menschen, die von der Zukunft besessen sind, und an ihren eigenen Utopien scheitern. In der Lesung sprechen wir über ihre aufwändige Recherche, über ihren Blick auf die Zukunft und die Größe der Schampus-Flasche, die Theresia geöffnet hat, als sie erfahren hat, dass sie für den Deutschen Buchpreis nominiert ist.

Das Buch in einem Satz

Um es mit Theresias Worten zu sagen: "Manchmal frage ich mich, was ich mir da eigentlich für eine irre Geschichte ausgedacht habe!"

Besonders weil

Man merkt, dass Theresia sich in verschiedenste Bereiche eingelesen hat und die Kapitel immer wieder von kleinen Geschichten unterbrochen werden, in denen es um Menschen geht, die sich neue (liberale) Modelle des Zusammenlebens ausgedacht haben.

Für Fans von

"Die Hochhausspringerin" von Julia von Loucadou