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Samuel Barber – Violinkonzert op. 14

WDR Sinfonieorchester Video 07.11.2020 25:08 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 3

Werkeinführung: Samuel Barber - Konzert für Violine und Orchester op. 14

Von Anja Renczikowski

Der Komponist Samuel Barber

Samuel Barber, 1910 im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren, komponierte mit zehn Jahren seine erste Oper, begann im Alter von vierzehn sein Studium und ließ sich in den Fächern Klavier, Komposition, Dirigieren und Gesang ausbilden. Sein außergewöhnliches Talent entdeckte der Dirigent Arturo Toscanini und ermutigte ihn, aus dem langsamen Satz seines Streichquartetts ein Orchesterstück zu machen. So landete Barber seinen ersten großen Erfolg: das berühmte "Adagio for Strings".

Sein Konzert für Violine und Orchester op. 14 entstand kurz darauf als Auftragswerk des Seifenfabrikanten Samuel Fels, der es für seinen Ziehsohn, den Geiger Iso Briselli, bestellte. 1.000 Dollar bot Fels – die Hälfte davon als Vorschuss. Barber reiste in die Schweiz und nach Paris – hier entstanden die ersten beiden Sätze. Und zunächst schien Briselli zufrieden, auch wenn er sich mehr Brillanz und Virtuosität wünschte. Das versprach Barber ihm für das Finale. Doch eben dieses befand der Geiger für "unspielbar". Fels forderte zunächst die Anzahlung zurück, Briselli erwartete eine Umarbeitung. Doch der Komponist, der von sich selbst sagte: "Ich schreibe, was ich fühle. Ich bin kein unsicherer Komponist", ließ sich nicht beirren. Um zu beweisen, dass sein Stück durchaus spielbar sei, legte er es einem Studienkollegen auf das Notenpult, der es beurteilen sollte. Das Ergebnis fiel eindeutig zugunsten von Barber aus. Fels beziehungsweise Briselli verzichteten auf das Recht der Uraufführung, Barber auf das noch ausstehende Honorar. Am 7. Februar 1941 spielte stattdessen Albert Spalding die Uraufführung. Dass es heute zu einem der beliebtesten Violinkonzerte vor allem in den USA gehört, hätte Iso Briselli damals sicherlich nicht erwartet. Der schwelgerische Gestus und die einprägsamen Melodien begeisterten große Geiger wie Isaac Stern oder Itzhak Perlman. Für Augustin Hadelich ist Barbers Musik "immer sehr gefühlvoll, sehr emotional, [...] da kann man schon eine Gänsehaut bekommen, selbst wenn man auf der Bühne steht!"