Nicolaus Hoffmann

Nicolaus Hoffmann

Stand: 02.04.2013, 11:42 Uhr

Kontrabass

Was ist für Sie das Besondere am WDR Rundfunkorchester Köln?
Es gibt wohl nur sehr wenige Orchester auf der Welt, die so viele verschiedene Stile beherrschen. Vom Pop über Computerspielemusik, Klassik, neue Musik und besonders Jazz ist alles dabei. Und alles in höchster Qualität. Zu den größten Erlebnissen für mich gehören immer wieder Produktionen zusammen mit der WDR Big Band.


Was hat Sie zur Musik gebracht, und warum spielen Sie Ihr Instrument?

Ich bin mit Musik aufgewachsen. Mein Vater war Pianist. Als kleines Kind habe ich manchmal im Musikzimmer meines Vaters geschlafen, während er auf seinem wunderbaren Blüthner-Flügel übte. Seit der Zeit sind mir besonders die Musik von Chopin, Bach, Schumann und Brahms vertraut. Ich erinnere mich aber auch an viele Kammermusik-Proben und Hauskonzerte.

So war es nur natürlich, dass ich früh Klavierunterricht bekam. Nicht bei meinem Vater, aber bei einem seiner Freunde. Dann kam die Aachener Domsingschule, der Aachener Domchor. Später studierte ich Trompete an der Kölner Musikhochschule. Daneben belegte ich für zwei Semester das Fach Kontrabass, weil mein Vater mich darum bat. „Man weiß nie, wofür so etwas gut sein kann“, sagte er. Das fragte ich mich damals allerdings auch. Und so waren diese zwei Semester eher von Unlust geprägt. Engagements als Trompeter in verschiedenen Orchestern folgten, u.a. beim Gürzenich-Orchester. Außerdem spielte ich in der gerade neu gegründeten Big Band der Hochschule unter der Leitung von Glenn Buschmann. Der Jazz lernte laufen an diesem ehrwürdigen Institut. Ich lernte mit. Unglückliche Umstände führten dann dazu, dass ich die Trompete aufgeben musste. So fing ich mit 22 Jahren nochmal von vorne an und war dankbar für dieses eine Jahr Kontrabass, das aber noch nicht einmal eine vernünftige Basis darstellte. Aber ich studierte Kontrabass an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Paul Breuer. Mein erstes Engagement als Bassist bekam ich im Rheinischen Kammerorchester, Köln. Längst hatte sich mein Hass auf dieses ungeliebte, sich ständig gegen jeglichen schönen Ton sträubende Instrument gewandelt in Begeisterung für den Kontrabass, mit seiner fast unbegrenzten Klangvielfalt.  Es folgten - wie zuvor - Stationen in verschiedenen kleineren Orchestern. Bis ich 1982 die Stelle als Kontrabassist im WDR Funkhausorchester (ehemals Rundfunkorchester) bekam.

Welcher ist der ungewöhnlichste Ort, an dem Sie jemals gespielt haben?
Der ungewöhnlichste Ort, an dem ich jemals mit einigen Kollegen des Orchesters gespielt habe, war die Scheune eines ehemaligen Klosters an der Mosel aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Programm stand das „Forellenquintett“ von Franz Schubert.