Der Öltanker Karavas unter der Flagge von Panama

Woher bekommt NRW eigentlich sein Öl?

Stand: 03.05.2022, 12:01 Uhr

Ein Embargo russischen Öls würde den Osten Deutschlands härter treffen als den Westen. WDR-Wirtschaftsexperte Jörg Marksteiner erklärt, woher unser Öl eigentlich kommt.

Von Jörg Marksteiner

Die Abhängigkeit von russischem Öl ist in NRW deutlich geringer als etwa in Ostdeutschland. Der Westen wird vor allem von Tankern versorgt, die in den Nordseehäfen anlegen: In Rotterdam, Wilhelmshaven und Hamburg. Von Rotterdam aus führen beispielsweise zwei Pipelines direkt nach NRW, die Rohöl und auch fertig verarbeitete Produkte wie Diesel liefern. Zudem sind Binnenschiffer unterwegs.

Zwar kommt auch russisches Öl per Tanker in NRW an. Doch in einer Studie des Beratungsunternehmens Energy Comment heißt es "Die russischen Ölmengen nach Westdeutschland sind gering und können problemlos ersetzt werden. Die Mengen bewegen sich im Promillebereich des Weltmarktes."

Damit ließe sich ein Embargo in NRW leichter auffangen als etwa in Ostdeutschland. Dort kommen zwei Drittel der russischen Ölimporte an - und zwar direkt per Pipeline. Die dortige Raffinerie versorgt zudem zu über 90 Prozent den Großraum Berlin mit Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin für den Flughafen.