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Freiheitsberaubung, Körperverletzung - die Vorwürfe sorgten am Mittwoch bei vielen Ausschussmitgliedern und im NRW-Gesundheitsministerium für Fassungslosigkeit.
Das Ministerium kündigte an, dass eine Projektgruppe den Vorwürfen nachgehen werde. Es soll auch geklärt werden, wo vielleicht bei der Kontrolle, bei den Strukturen etwas falsch gelaufen ist.
Außerdem soll eine Expertenkommission Vorschläge erarbeiten, wie sich ähnliche Fälle künftig verhindern lassen. Nachgedacht wird auch über neue Angebote für Menschen mit einer so starken Beeinträchtigung.
Ermittlungen gegen 145 Pflegekräfte
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt gegen 145 Beschäftigte des Wittekindshofs, darunter auch der ehemalige Bereichsleiter. Den Pflegekräften wird Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Wittekindshof-Bewohner sollen von den Beschäftigten eingeschlossen und fixiert worden sein. Einen richterlichen Beschluss für die Legitimierung dieser Maßnahmen hätte es nicht gegeben, so der Verdacht.
Forderungen nach schneller Aufklärung
Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Claudia Middendorf, hatte eine zügige und lückenlose Aufklärung gefordert. Sollten die Vorwürfe stimmen, müssten schnellstmöglich Konsequenzen gezogen werden.
Sie sagte dem WDR, die Rechte der Menschen, die in Wohn- und Betreuungsangeboten untergebracht sind, müssten zu jeder Zeit und ausnahmslos gewahrt werden.
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Personal nach Bekanntwerden ausgetauscht
Der Kreis Minden-Lübbecke hatte als Aufsichsbehörde einen Austausch des gesamten Personals veranlasst. Auch die Betreiber des Wittekindshof hatten personelle und strukturelle Konsequenzen angekündigt.
Die 1887 gegründete Stiftung Wittekindshof unterstützt nach eigenen Angaben jährlich rund 5.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Der Bereich "Heilpädagogische Intensivbetreuung" richtet sich an Menschen mit geistigen Behinderungen und zusätzlichen schweren psychischen Störungen.
Stand: 21.01.2021, 06:52