Erste Wasserstoffpipeline im Münsterland

Stand: 02.05.2022, 10:34 Uhr

Im Kreis Borken soll es bald die erste Wasserstoff-Pipeline im Münsterland geben. Die unterirdische Gasleitung wird Teil des bundesweiten Versorgungsnetzes.

Von Detlef Proges

Mit Wasserstoff können wir Autofahren, Strom produzieren und auch unsere Wohnung heizen. Der flüchtige Stoff könnte in Zukunft ein wichtiger Teil der Energiewende sein. Im Kreis Borken soll Wasserstoff künftig deutlich mehr genutzt werden.

Pipeline soll Wasserstoff transportieren

Das unsichtbare Gas hat aber bislang ein Problem: Wie kommt es dorthin, wo es gebraucht wird? Zur Zeit wird es oft noch mit Lkw etwa zu Tankstellen transportiert. Das soll sich in ganz Deutschland ändern.

Der Kreis Borken hat das Glück, dass bereits eine unterirdische Erdgaspipeline von Lingen, über Heek und Reken ins Ruhrgebiet führt. Und diese Leitung soll möglichst in den nächsten zwei bis drei Jahren umgebaut werden für den Wasserstofftransport.

Erster Anschluss: Gewerbegebiet in Heek

Ein Gewerbegebiet in der Gemeinde Heek soll als erstes an die Pipeline angeschlossen werden. Dort hat das Unternehmen "2G Energy" seinen Sitz. Rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen dort Blockheizkraftwerke, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

Deswegen ist Geschäftsführer, Christian Grotholt, begeistert davon, dass sein Unternehmen als erstes von der Wasserstoffpipeline profitieren wird. "2G Energy" will dann mit dem grün-produzierten Gas Strom und Wärme für seinen eigenen Bedarf produzieren.

Entwicklungsgesellschaft gegründet

Um die Wasserstoffversorgung und -Nutzung im Kreis Borken voranzubringen, wurde dort eigens eine Wasserstoff-Entwicklungsgesellschaft gegründet. Die arbeitet daran, dass die Wasserstoff-Pipeline an etlichen Punkten Anschlüsse bekommt, damit möglichst viele Firmen bald das Gas von dort bekommen können.

Außerdem soll auch im Münsterland produzierter Wasserstoff in die Leitung eingespeist werden. Der ehrgeizige Plan: Alles soll bis 2024/2025 fertig sein. Etwas später – geplant ab 2026 - soll dann auch Wasserstoff in den riesigen unterirdischen Salzkavernen in Gronau-Epe als Reserve gespeichert werden.

Über dieses Thema berichten wir am 2.5.2022 um 19.30 Uhr in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen.