Verfahren nach Explosion auf Fest in Alchen eingestellt

Stand: 26.07.2022, 18:37 Uhr

Vor drei Jahren hatte die Explosion einer riesigen Bratpfanne auf dem Backesfest in Freudenberg-Alchen zwei Todesopfer gefordert. Jetzt wurde das Gerichtsverfahren eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen einen Verantwortlichen des örtlichen Heimatvereins erhoben, Anfang 2022 war am Amtsgericht Siegen die Hauptverhandlung eröffnet worden.

Dem Mann war fahrlässige Tötung vorgeworfen worden - unter anderem, weil er die Pfanne nicht aus dem Verkehr gezogen habe, als sie bereits zu überhitzen und sich zu wölben begann.

Eine Gerichtssprecherin teilte am Dienstag mit, man habe dem Angeklagten die Auflage erteilt, 5.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen. Diese Auflage sei erfüllt worden, das Verfahren nun per Beschluss eingestellt.

"Unterer Bereich der Fahrlässigkeit"

Das Gericht habe vor der Einstellung genau abgewogen und dabei auch den "im unteren Bereich der Fahrlässigkeit anzusiedelnden Schuldvorwurf" sowie das öffentliche Interesse an einer Strafverfolgung berücksichtigt.

Rettungskräfte und ein Rettungswagen am Einsatzort in Alchen

Der Rettungseinsatz in Alchen 2019

Bei dem Dorffest in Freudenberg-Alchen war im September 2019 eine große gasbetriebene Pfanne explodiert, in der für die Festbesucher Kartoffeln gebraten wurden. Zwei Frauen im Alter von 67 und 31 Jahren kamen ums Leben. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.

Pfanne war selbstgebaute Konstruktion

Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war die Pfanne eine selbstgebaute Konstruktion, die sich seit Jahrzehnten im Besitz des Heimatvereins befand.

Über dieses Thema berichtet der WDR am Dienstag, 26.07.2022 in der WDR2-Lokalzeit im Hörfunk sowie im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen.