Archäologen finden 2.500 Jahre alte Urne in Vreden

Stand: 27.09.2023, 20:29 Uhr

Die jahrtausende alte Urne wurde bei Bauarbeiten für eine Stromtrasse gefunden. Schon lange hatten Archäologen an der Stelle eine Siedlung vermutet. Jetzt konnten sie endlich graben.

Von Hartmut Vollmari

Bei Vorerkundungen zum Bau einer Stromtrasse haben Archäologen eine komplett erhaltene Urne gefunden. Schon zuvor waren sie auf ein rund 2.500 Jahre altes Gräberfeld gestoßen. An der Stelle am Flüsschen Berkel hatten Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe schon lange eine alte Siedlung vermutet. Nur gegraben hatten sie bisher nicht.

Grabungen wegen Stromtrasse

Weil das Unternehmen Amprion an der Stelle ab dem nächsten Jahr eine unterirdische Starkstromtrasse bauen will, muss es zuvor die Archäologen graben lassen. So schreibt es das Denkmalschutzrecht vor. Die komplette Urne mit sogenannten Leichenbrandresten gehört zu verschiedenen Urnenteilen, Resten von Scheiterhaufen und Grabbeigaben. "Die Menschen haben in der Frühzeit oft ihre Toten verbrannt", erklärt Dr. Bernhard Stapel, Chefarchäologe des LWL.

Weitere Funde sind noch älter

Solche Gräberfelder sind für die Archäologen nicht ungewöhnlich. Dennoch ist die Fundstelle in Vreden etwas Besonderes. Die Forscher fanden auch Pfeilspitzen und Teile von Werkzeugen, die mehr als 7.000 Jahre alt sind und damit aus der Steinzeit stammen. "Möglicherweise ein steinzeitlicher Jagdplatz“, so Stapel. Die Experten werden noch zwei Wochen lang weiter graben an der Berkel. Immer auf den Spuren der Menschheitsgeschichte im Münsterland.