Schießscheiben

Blei im Boden - Streit um Schießstand in Lage

Stand: 11.11.2022, 13:47 Uhr

Über 100 Tonnen Blei sollen im Boden einer Schießanlage in Lage sein. Mit einem Wall will der Verein zukünftig Munitionsreste sammeln. Umweltschützer sind gegen die Lösung.

Jäger trainieren, um Tiere besser im Flug zu treffen. Dafür werden Tonscheiben aus einem kleinen Turm geschleudert, auf die die Jäger schießen. Erick Hanken vom Jagdlichen Wurfscheibenclub Lippe erklärt, durch das Training könne man Entfernungen und Geschwindigkeiten in der Natur besser einschätzen.

Munitionsreste im Boden

Seit Jahrzehnten wird in Lage trainiert und immer bleiben die Schrotkugeln auf dem Boden liegen. Über 100 Tonnen bleihaltige Munitionsreste sollen sich so hier angesammelt haben.

24 Meter hoher Wall als Schutz

Schießscheiben

Jäger trainieren mit Tonscheiben

In Zukunft soll ein Wall das Bleiproblem lösen. Ein 24 Meter hoher Damm soll aufgeschüttet werden. Darauf fällt laut Plan die Munition und rollt hinab, sodass Jäger sie aufsammeln können.

Geplant ist, dass der Wall unter anderem mit dem belasteten Boden der Schießanlage aufgeschüttet wird.

Umweltschützer sehen im Wall eine Deponie

Für Umweltschützer ist das allerdings kein einfacher Wall mehr, sondern eine Deponie. Ein Vertreter des BUND fordert deshalb ein Genehmigungsverfahren nach dem Sonderabfallgesetz.

Mit einer Mahnwache haben Umweltschützer am Dienstag vor dem Rathaus in Lage demonstriert, mit Erfolg. Im Bau- und Planungsausschuss wurde am Donnerstag gegen einen Umbau der Anlage des Wurftaubenclubs gestimmt. Jetzt muss der Kreis Lippe über das weitere Genehmigungsverfahren entscheiden.