Eine brennende weiße Herze, im Hintergrund ein Herz.

Ermittlungen nach tragischem Tod der vierjährigen Emily

Stand: 06.01.2023, 11:27 Uhr

Ein vierjähriges Mädchen aus Bünde ist am Neujahrstag im Klinikum Herford gestorben. Die Todesursache wird ermittelt. Die Familie geht davon aus, dass Emilys Tod hätte verhindert werden können.

Nach Angaben der Familie war die Mutter mit ihrer Tochter Emily bei ihrem ersten Besuch im Klinikum Herford am 27. Dezember zwar untersucht aber nicht aufgenommen worden. Ein paar Tage später soll auch ein ärztlicher Notdienst keinen kritischen Zustand festgestellt haben.

Am 1. Januar war die Mutter mit der Kleinen ins Klinikum Herford gefahren. Dort wurde sie schließlich aufgenommen. Noch am selben Tag starb sie.

Spendenaufruf bei Facebook

Der Fall war über eine Bünder Facebook-Gruppe bekannt geworden. Die Tante der verstorbenen Emily hatte einen Spendenaufruf gestartet, um der Familie bei den Kosten für die Beerdigung zu helfen. Dem Aufruf sind viele Menschen gefolgt - insgesamt sind 20.000 Euro zusammengekommen.

Klinikum verspricht "lückenlose" Aufarbeitung

Das Klinikum Herford äußert sich erschüttert über den Tod der Vierjährigen: "Unser aufrichtiges Beileid gilt der Familie der Verstorbenen", heißt es in einer Stellungnahme. Wie immer in Fällen verstorbener Kinder, sei die Polizei hinzugezogen worden. Das Klinikum verspricht eine "lückenlose und nachvollziehbare" Aufarbeitung.

"Die Aufarbeitung dieses traumatischen Todes unserer kleinen Patientin ist unser oberstes Ziel. Die Trauer und Verzweiflung, welche die Eltern und Angehörigen erleben, ist für Außenstehende und die Beteiligten des Klinikums nur zu erahnen“, so Vorstandssprecher Peter Hutmacher.

Ärzte sahen vorerst keinen Grund für stätionäre Aufnahme

Sowohl die Klinik, als auch der Notdienst waren offenbar zuerst von etwas Harmlosem ausgegangen. „Der Allgemeinzustand des Mädchens und auch die erfolgten Untersuchungen erlaubten zunächst eine ambulante Weiterversorgung. Das Kind wurde zwischen Weihnachten und Neujahr wiederholt ärztlich gesehen", berichtet der Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik, Dr. Walter Koch.

Todesursache wird ermittelt

Die Mutter der Kleinen schrieb auf Facebook: "Dieser Tod hätte verhindert werden können, wenn man uns wahrgenommen hätte." Woran die Vierjährige gestorben ist und ob der Tod hätte verhindert werden können, ist derzeit Teil der polizeilichen Ermittlungen.

Die Polizei Herford wartet zur Zeit auf die Obduktionsergebnisse und die Unterlagen der verschiedenen medizinischen Stellen, zu der die Mutter mit ihrer Tochter gegangen war, bestätigte eine Sprecherin. Ein Todesermittlungsverfahren sei in solchen Fällen üblich.

Die Lokalzeit OWL berichtet über dieses Thema am 06.01.23 im Hörfunk.