Nach der Tönnies-Blockade müssen Aktivisten vor Gericht.

Tönnies-Blockade: Geldstrafen für Tierschutzaktivisten

Stand: 20.06.2022, 20:34 Uhr

In Bielefeld mussten sich acht Tierschutzaktivisten wegen Nötigung vor Gericht verantworten. Sie wurden zu Geldstrafen verurteilt. Im Sommer 2020 hatten sie die Zufahrt zum Tönnieswerk in Rheda-Wiedenbrück blockiert.

Angeklagt waren die neun Aktivistinnen und Aktivsten wegen gemeinschaftlicher Nötigung. Nach Angaben eines Verteidiger wurden vier der acht Angeklagten zu 30 Tagessätzen verurteilt. Sie hatten die Aussage vor Gericht verweigert. Die vier weiteren Beschuldigten hatten hingegen ausgesagt und wurden zu 20 Tagessätzen verurteilt. Verteidiger Mathis Bönte geht jetzt von einer Berufung aus.

Aktivisten blockierten Straße vor Tönnieswerk

Im Juli 2020 hatten sich die Angeklagten auf eine Straße direkt vor dem Werksgelände der Firma Tönnies gesetzt. Trotz mehrfacher Aufforderung durch die Polizei verließen sie die Straße nicht und hielten den Autoverkehr auf. Die Polizei ermittelte von Amts wegen. Die Firma Tönnies war nicht am Prozess beteiligt.

Prozess als Bühne für Klimaprotest

Zu Prozessbeginn in der vergangenen Woche hatten rund 40 Tierrechts- und Klimaaktivisten vor dem Landgericht in Bielefeld protesiert. Ihr Ziel: den Prozess als Bühne für ihren Protest nutzen. Die Anwälte der Aktivisten beantragten unter anderem, dass ein Sachverständiger zu den Folgen des Klimawandels gehört wird. Ihre Argumentation: Die Gefahr der Erderwärmung rechtfertigt zivilen Ungehorsam. Das Gericht folgte dem nicht.