Das Logo des SuperBioMarkt in den Farben grün und rot.

Super-Biomarkt-Kette aus Münster plant Sanierung

Stand: 03.08.2022, 17:00 Uhr

Die Kostenexplosion hat die Super-Biomarkt-Kette mit Sitz in Münster in die roten Zahlen gebracht. Für das Unternehmen läuft ein so genanntes Schutzschirmverfahren.

Der "Super-Biomarkt" ist einer der Vorreiter im Bio-Lebensmitteleinzelhandel. Nun gerät das Unternehmen wegen steigender Energie- und Mietkosten sowie Preiserhöhungen bei vielen Produkten ins Straucheln.

Dabei spielen auch sinkenden Einnahmen durch Kaufzurückhaltung eine Rolle sowie Probleme mit einer Filiale in Hamburg, so Unternehmens-Chef Michael Radau. Mit einem Problem, wäre man noch fertig geworden, aber nun seien es zu viele gleichzeitig.

Das Unternehmen ist noch zahlungsfähig, das hat ein Sachverständiger bescheinigt. Mit seinen 30 Filialen in NRW und Niedersachsen und rund 900 Mitarbeitern ist es laut Experten auch sanierungsfähig. Das ist die wichtigste Voraussetzung für ein Schutzschirmverfahren.

Schuldenfreiheit und Betriebssanierung angestrebt

Das Schutzschirmverfahren ist ein besonderes Insolvenzverfahren, bei dem sich ein Unternehmen in Eigenverwaltung vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit retten kann. Mit Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens können Gläubiger für 3 Monate keine Forderungen beim Schuldner vollstrecken. Nach Ablauf dieser Zeit kann die Geschäftsführung sie zu einem Schuldenschnitt zwingen. Das Unternehmen wäre im Anschluss schuldenfrei.

Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld

Das Unternehmen wird nun erst einmal finanziell entlastet, weil die rund 900 Mitarbeiter jetzt drei Monate lang Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur bekommen. Die meisten Mitarbeiter will man behalten, aber in Aachen und Düsseldorf muss je eine Filiale schließen.

Die Super-Bio-Markt-AG muss laut Unternehmens-Vorstand Michael Radau jährlich drei bis vier Millionen Euro einsparen. In Verhandlungen mit den Vermietern die Ladenmiete einiger Standorte gedrückt werden. Geplant sind außerdem Einsparungen im Betrieb und bei der Energieversorgung. Bereits im Dezember soll der Sanierungsprozess abgeschlossen sein.

Über dieses Thema haben wir am 02.und 03.08.2022 auf WDR 2 und um 19:30 Uhr im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland  berichtet.