Der Verkaufsraum eines Sportgeschäfts in Werther, in dem keine WM-Artikel verkauft werden. Im Vordergrund sind Sportoberteile an einem runden Kleiderständer zu sehen, im Hintergrund Inhaber Frank Strunk.

Warum ein Sportgeschäft aus Werther die WM boykottiert

Stand: 10.11.2022, 08:49 Uhr

Sportgeschäft-Inhaber Frank Strunk macht mit WM-Artikeln normalerweise viel Umsatz. Dieses Jahr verkauft er sie nicht.

Draußen vor Frank Strunks Geschäft hängt eine Deutschlandfahne. Wenig deutet also von außen darauf hin, dass hier jemand gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar protestiert. Doch drinnen im Sportfachgeschäft sucht die Kundschaft vergebens nach WM-Bällen oder aktuellen Deutschlandtrikots.

Voraussichtlich weniger Umsatz

Frank Strunk, Inhaber eines Sportfachgeschäfts, stellt Fußbälle aus.

Für Frank Strunk war schon früh klar, dass er in diesem Jahr keine WM-Artikel verkauft.

Anfang des Jahres war für Frank Strunk klar, dass er das kontroverse Sportereignis mit seinem Betrieb boykottiert: "Da werden Stadien runter gekühlt, das verstehe ich nicht. Da sterben ganz viele Arbeiter. Ich habe da kein Verständnis für und darum verkaufe ich auch keine WM-Artikel."

Üblicherweise bedeutet eine Fußball-Weltmeisterschaft für Frank Strunk aus Werther (Kreis Gütersloh) auch immer viel Umsatz. Immer wieder komme dann etwa der Großvater, der seinem Enkel einen Ball der aktuellen Weltmeisterschaft kauft. Und auch heute frage die Kundschaft fast täglich nach WM-Artikeln.

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Die meisten Personen haben aber Verständnis für Strunks Meinung. "Manchmal gibt es kleine Diskussionen. Aber da stehe ich drüber", so Strunk. Sicher würde er auf Umsatz verzichten. "Aber das ist nicht meins. Dafür bin ich vielleicht zu sehr Mensch und zu wenig Geschäftsmann."

Beste Wünsche für die deutsche Mannschaft

Ob Frank Strunk die WM selbst gucken wird? Da ist er sich nicht ganz so sicher. "Eigentlich möchte ich sie mir nicht angucken, aber ich bezweifle, dass ich das durchhalte." Für die deutsche Mannschaft hofft er das Beste.

"Ich wünsche ihr, dass sie ins Finale kommt und von mir aus auch Weltmeister wird", so Strunk. "Aber ich möchte eigentlich nicht zuschauen."

Über dieses Thema berichtete der WDR in der Lokalzeit OWL im WDR-Fernsehen am 07.11.2022.