Tod eines Spielerberaters: Acht Jahre Haft für Lüdenscheider

Stand: 02.03.2023, 19:16 Uhr

Ein 24-jähriger Lüdenscheider muss wegen Körperverletzung mit Todesfolge acht Jahre in Haft. Das hat das Landgericht Hagen am Donnerstag geurteilt.

Der Todesfall hatte vor anderthalb Jahren bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der drogenabhängige Angeklagte hatte den Spielerberater in Lüdenscheid angegriffen und im Gesicht verletzt.

Nachbarn fanden den 58-Jährigen bewusstlos und mit schweren Kopfverletzungen in einem Treppenhaus. Rettungskräfte versuchten noch vergeblich, ihn zu reanimieren.

Nach zwei Wochen der Polizei gestellt

Polizeiwagen vor einem Wohnhaus

Der Tatort in Lüdenscheid

Der damals 22-jährige Täter ergriff daraufhin zunächst die Flucht. Erst nach zwei Wochen stellte er sich der Polizei. Auch zum Prozess war er zunächst nicht erschienen. Als er dann einen Tag später doch auftauchte, wurde er gleich in Untersuchungshaft genommen.

Kein Vorsatz erkennbar

Die Staatsanwaltschaft ging nicht davon aus, dass der Angeklagte sein Opfer vorsätzlich getötet hat, da Schläge ins Gesicht zu tödlichen Hirnverletzungen führen können. Deshalb wurde er wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt.

Außerdem habe der Angeklagte unmittelbar um Hilfe gerufen und die Tat Nachbarn gegenüber zugegeben.

Streit drehte sich um Schulden

Neben der verhängten Haftstrafe von acht Jahren muss der Verurteilte in eine Entziehungsanstalt. Als Grund für die Auseinandersetzung habe er angegeben, dass der Lüdenscheider ihm Geld geschuldet und gegen Geld Oralverkehr angeboten habe.

Das Opfer war ein bekannter Spielerberater, der mehrere Fußball-Bundesliga-Profis betreut hatte. Außerdem war er in ganz Lüdenscheid als Fußballer, Trainer und Scout bekannt.

Über dieses Thema berichtet der WDR am Donnerstag, 02.03.2023 in der WDR-Lokalzeit im Hörfunk sowie in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen.