Der Verkehr zwischen dem Ruhrgebiet und dem Raum Frankfurt quält sich seitdem durch Straßen, die für so viele Autos und Lastwagen nicht gebaut sind. Laut einer Studie werden 250 Kilometer Straße in Lüdenscheid und den umliegenden Städten kaputt gefahren. Doch der Bund will die Reparaturkosten nur für die offizielle Umleitungsstrecke zwischen den Autobahnanschlüssen bezahlen. Für sechs der 250 Kilometer. "Das ist nicht gerecht. Der Bund muss sich über die Umleitungsstrecken hinaus an der Sanierung der Region beteiligen," fordert Ralf Geruschkat von der IHK Südwestfalen.
Region fühlt sich im Stich gelassen
Bisher habe das Wirtschaftsministerium keinen der vielen Brandbriefe beantwortet. Die Region fühlt sich im Stich gelassen - auch von Spediteuren, die kaum noch Aufträge aus der Region annehmen. Die Firma Lüling Draht hat Werke in Lüdenscheid und in der Nachbarstadt Altena und Schwierigkeiten, ihre Ware zu transportieren. "Lieber fahren wir zweimal nach Bremen als einmal nach Altena", hört Geschäftsführer Christian von der Crone von Spediteuren.
Probleme werden noch Jahre dauern
Straßen und Brücken gehen durch den Umleitungsverkehr kaputt, es gibt immer neue Baustellen und Umleitungen von der Umleitung. Das spüren selbst diejenigen, die gar nicht weit fahren, sondern nur Kunden innerhalb der Region erreichen wollen. Laut einer Umfrage der Handwerkskammer verbringen die Mitarbeitenden jede Woche einen ganzen Arbeitstag auf dem Weg zum Kunden. Zeit, die fehlt und kostet.
Die neue Rahmedetalbrücke wächst sichtbar und mit großem Tempo. Mitte 2026 soll die erste Hälfte fertig sein. Doch die Probleme der kaputten Verkehrswege und der geschwächten Wirtschaft werden noch viele weitere Jahre bleiben. Vertreter der Region fordern daher einen verbindlichen Infrastrukturplan und Geld vom Bund. Wer das Brückendesaster zu verantworten habe, müsse auch die Konsequenzen tragen.
Unsere Quellen:
- IHK Südwestfalen
- WDR-Reporterin vor Ort
- Landesbetrieb Straßenbau NRW