Spargel ist das deutsche Saisongemüse schlechthin. Doch nach rund drei Monaten geht am Freitag die Erntezeit für Spargel offiziell zu Ende: Am 24. Juni ist traditionell Schluss mit dem Stechen der weißen Stangen.
Im April begann die Saison mit warmem Wetter. "Es ging mit Vollgas los", sagt Ralf Große Dankbar, Anbauberater der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Es sei wenig Regen gefallen, aber da die Spargelpflanze ziemlich tief wurzelt, sei das nicht dramatisch gewesen.
Druck durch billigen Import-Spargel
Einige Obst- und Gemüsebauer beklagten Anfang Juni eine starke Kaufzurückhaltung bei Spargel, Erdbeeren und vielen Freilandgemüsearten. Zudem boten Supermärkte zeitweise billigen Import-Spargel an, wodurch die heimischen Produzenten des mit hohem Aufwand angebauten Gemüses unter Druck kamen. An den Feiertagen zu Pfingsten war die Nachfrage wieder groß.
"Es war ein Auf und Ab. Die Früherträge waren ungewöhnlich hoch, der Absatz aber gering. Zum Ende der Saison hatten wir dann zu wenig Ware", sagt Willy Kreienbaum aus Sassenberg-Füchtorf (Kreis Warendorf), Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe. Unter dem Strich sei es wirtschaftlich betrachtet sicher nicht die beste Saison gewesen.
Genug Saisonarbeiter
Nordrhein-Westfalen gehört laut Verband nach Brandenburg und Niedersachsen zu den größten Spargelanbaugebieten in Deutschland. Die NRW-Anbaufläche betrug demnach 4400 Hektar im vergangenen Jahr. Saisonarbeiter gab es nach Kammerangaben genügend. Manch ein Betrieb könnte noch zum Wochenende hin ernten und Ware anbieten. Manche hätten auch bereits aufgehört mit der Ernte.
Über dieses Thema berichten wir am 24.06.2022 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland um 19:30 Uhr, ebenso in den WDR-Regionalnachrichten auf WDR 2.