Schüler-Friedensdemonstration in Münster

Stand: 19.05.2022, 20:00 Uhr

Mit einer Demonstration durch Münsters Innenstadt haben am Donnerstag mehr als über 3.300 Kinder und Jugendliche ein Signal für Frieden gesetzt.

"Wir sind privilegiert, wir leben in Frieden, das ist keine Selbstverständlichkeit" – so formulierte es die 16-jährige Ida Neve. Es gebe so viele Kriege auf der Welt und es sei wichtig, sich dafür einzusetzen, dass dieses Leid ein Ende hat.

Jugendliche wollen "Flagge zeigen"

Schon in den vergangenen Monaten - seit Kriegsausbruch in der Ukraine - gab es in den meisten Schulen Aktionen, doch den Schülerinnen und Schülern der Marienschule, des Schillergymnasiums und des Gymnasiums Paulinum war es ein Anliegen, auch nach außen Flagge zu zeigen.

So entstand die Idee zu einer Demonstration – zunächst unter den Schülervertretern der drei Gymnasien, dann holten sie ihre Schulleiter dazu. "Eine tolle Sache, ich finde es klasse, dass sich die Jugendlichen so stark machen", findet Marlies Baar, die das Mariengymnasium leitet.

"Im ersten Moment allerdings bin ich schon etwas geschockt gewesen", gibt ihr Amtskollege Tobias Franke vom Paulinum zu. "So eine Demonstration braucht doch einiges an Vorbereitung, aber die Jugendlichen haben eindrücklich bewiesen, dass sie es drauf haben."

Freude über große Beteiligung

Mehr als 3.300 Schüler und Schülerinnen strömten am Donnerstagvormittag auf dem Schlossplatz in Münster zusammen, viele mit selbst gestalteten Plakaten, Friedenstauben und Bannern, von einer Bühne stimmte laute Musik die Menge ein. "Erinnert ein bisschen an Woodstock", kommentierte Schulleiter Franke, dem die Freude an dem Geschehen deutlich anzusehen war.

Gemeinsam machte sich die Menge anschließend auf den Weg durch Münsters Innenstadt. Schülervertreter Luca Näpel war begeistert: "Das war wirklich ein Schritt in die richtige Richtung – Richtung Frieden." Und auch seitens der Polizei gab es nur Lob, denn, so der Eindruck eines Beamten, eine so gut organisierte Demonstration gebe es selten.