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Missbrauchskomplex Münster: Mutter des Opfers vor Gericht
Stand: 28.09.2021, 18:54 Uhr
Im Missbrauchskomplex von Münster hat die Staatsanwaltschaft jetzt zehn Jahre Haft für die Mutter des schwer missbrauchten Jungen gefordert. Die 31-Jährige soll von den brutalen Verbrechen an ihrem Sohn gewusst und ihr Kind nicht geschützt haben.
Von Heike Zafar
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- Sendehinweis: Lokalzeit Münsterland | 5. August 2021, 19.30 Uhr | WDR
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Ihr ehemaliger Lebensgefährte, Adrian V., hatte den heute 11-jährigen Jungen über Jahre vergewaltigt und ihn mindestens fünfzig weiteren Männern zum Missbrauch weitervermittelt.
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In dieser mittlerweile abgerissenen Gartenlaube wurde das Kind vergewaltigt
Adrian V., seine Mutter und mehrere Mittäter waren wegen brutaler Gemeinschafts-Vergewaltigungen in Ferienanlagen und in einer Gartenlaube in Münster bereits vom Landgericht zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.
Missbrauchskomplex Münster: Ein Jahr danach
Lokalzeit Münsterland. 07.06.2021. 03:17 Min.. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR. Von Heike Zafar, Detlef Proges.
Mutter soll ihrem Kind nicht geholfen haben
In dem wochenlangen Prozess hatte die Mutter immer bestritten, dass sie von den sexuellen Quälereien gewusst habe. Das Gericht hatte Zweifel daran.
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Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
Jetzt, kurz vor Ende der Gerichtsverhandlung, legte Sabrina K. überraschend ein Teilgeständnis ab. Sie habe ab Oktober 2019 für möglich gehalten, dass ihr Lebensgefährte Adrian V. ihren Sohn vergewaltigt. Sie habe die Beziehung aber nicht beenden können.
Von den Taten der anderen Männer soll sie nach jetzigem Stand nichts gewusst haben. Aber "sie soll mitgewirkt und selber aktiv Taten begangen haben", sagt Richterin Cornelia Hansen. "Sie soll auch ihren Sohn ermutigt haben, Taten zu begehen."
Verdacht konnte erhärtet werden
Sabrina K. war neun Monate nach ihrem Lebensgefährten Adrian V. und dessen Mutter verhaftet worden. Die Polizei konnte den lange schwelenden Verdacht gegen sie erst durch die Aussage eines inzwischen verurteilten Mittäters aus Aachen und nach Computer -Auswertungen erhärten.
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Jugendamt hatte die Mutter gewarnt

Das Jugendamt hatte die Mutter informiert
Sabrina K. hat gewusst, dass ihr Lebensgefährte schon zweimal wegen Verbreitung von Kinderpornographie verurteilt worden war. Das Jugendamt der Stadt Münster hatte sie gewarnt und war offenbar davon ausgegangen, dass die Mutter ihr Kind schützt.
Ein fataler Irrtum: Statt ihren Lebensgefährten auf Abstand zu halten, hatte Sabrina K. ihm weitreichende Rechte schriftlich übertragen. So kümmerte sich der Pädophile Adrian V. um die schulischen Dinge und hielt Kontakt zu den Lehrern. Am ersten Prozesstag wurde eine Mitarbeiterin des Jugendamtes Münster als Zeugin vernommen.
Urteil Ende September erwartet
Nach Ermittlungen der Polizei wurde das Kind von Sabrina K. von mehr als 50 Männern vergewaltigt. 30 weitere Kinder sollen Opfer des pädo-kriminellen Netzwerks rund um Adrian V. geworden sein.

Sabrina K. schweigt bislang zu den Vorwürfen
Der Prozess findet zum Schutz der Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Mit einem Urteil wird Ende September gerechnet.
Urteil im Missbrauchskomplex Münster
Lokalzeit Münsterland. 06.07.2021. 02:50 Min.. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR. Von Heike Zafar.
Lokalzeit – Im Namen der Kinder | Hilfe für Opfer sexueller Gewalt
Lokalzeit. 05.11.2020. 44:09 Min.. UT. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR. Von Heike Zafar, Detlef Proges.