Weil die evangelische Lydia-Gemeinde vor sieben Jahren ihr Kirchenzentrum in Münster-Nienberge abreißen musste, feierte sie in der katholischen Kirche St. Sebastian ihre Gottesdienste. Inzwischen ist daraus eine dauerhafte Zusammenarbeit entstanden. "Eine ökumenische Wohngemeinschaft", sagt der Ökumenebeauftragte des Bistums Münster, Michael Kappes. Es ist die erste in Deutschland.
Lösung aus der Not heraus
Mit dem Segen des Bistums und der Evangelischen Kirche von Westfalen teilen sich die beiden Kirchengemeinden nun dauerhaft Räume und auch weite Teile des Gemeindelebens. Hintergrund sind unter anderem sinkende Mitgliederzahlen, Priestermangel und Immobilienleerstände.
Angesichts knapper Ressourcen können wir so besser und glaubwürdiger zusammenarbeiten. Michael Kappes
Ökumenebeauftragter Bistum Münster
Gemeinsame Senioren- und Jugendarbeit
Die evangelisch-katholische Kirchengemeinde plant bereits die nächsten Schritte. So könnte etwa die katholische Gemeinde die Seniorenarbeit übernehmen, die evangelische die Jugendarbeit oder umgekehrt. Denkbar ist auch eine gemeinsame Grundvorbereitung für evangelische Konfirmanden und katholische Firmlinge. Allerdings: Die Gottesdienste feiern die Protestanten und Katholiken in Münster-Nienberge auch weiterhin getrennt.
Nach diesem Vorbild sollen auch in Lengerich und am Niederrhein ökumenisch- kooperative Gemeinden entstehen.
Über dieses Thema berichten wir am 16.12.2022 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2.