Ein Mann geht in ein Gebäude mit weißem Eingangsbereich

Missbrauchskomplex Münster: Urteil gegen Duisburger

Stand: 12.08.2022, 13:11 Uhr

Das Landgericht Münster hat am Freitagvormittag ein weiteres Urteil im Missbrauchskomplex Münster gefällt. Ein Mann aus Duisburg muss wegen sexuellen Kindesmissbrauchs achteinhalb Jahre in Haft.

Der Angeklagte aus Duisburg hat gestanden, zwei Kinder mehrfach vergewaltigt zu haben. Verurteilt wurde er für 13 Taten, die sich zwischen Juli und Dezember 2019 ereignet haben - und zwar in Billerbeck, Duisburg, Schöppingen und Winterberg.

Angeklagter in einem Gerichtssaal, verdeckt durch einen Aktenordner

Der Verurteilte hatte Kontakt zu Adrian V.

Demnach hatte der 39-Jährige Kontakt zum bereits verurteilten Adrian V., dem Hauptbeschuldigten im Missbrauchskomplex Münster. Der Duisburger soll Mitglied des pädokriminellen Ringes gewesen sein. Eines der Opfer war wieder der Stiefsohn von Adrian V.

Das Gericht folgte damit dem Plädoyer des Staatsanwaltes, der achteinhalb Jahre Gefängnis für den Angeklagten gefordert hatte. Der Duisburger hat das Urteil bereits akzeptiert und will auf Rechtsmittel verzichten, so eine Gerichtssprecherin. Das Urteil sei daher rechtskräftig.

Bereits zweites Urteil gegen den Angeklagten

Szene aus dem Landgericht Münster, unter anderem mit Angeklagten

Mehrere Täter wurden bereits verurteilt

Das heutige Urteil ist als Gesamtstrafe zu sehen, in die ein bereits im Juni 2020 rechtskräftig gefälltes Urteil einfliesst. Auch damals ging es um die Vergewaltigung eines Kindes. Für insgesamt vier Einzeltaten war der Mann bereits zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die damals angeklagten Taten standen aber nicht unmittelbar in Verbindung mit dem Missbrauchskomplex von Münster.

Im Missbrauchskomplex Münster wurden bislang rund 30 Täter verurteilt. Darunter die vier Haupttäter, gegen die im Juli 2021 lange Haftstrafen und anschließende Sicherungsverwahrung verhängt wurden.

Über dieses Thema berichten wir am 12.8. auf WDR 2 und in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen.