Naturschutzverbände steigen aus Dialog zu ICE-Trassenplanung aus

Stand: 16.03.2023, 11:32 Uhr

Naturschutzverbände aus NRW und Niedersachen haben gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Gruppen und Trägern öffentlicher Belange den Dialog zur ICE-Trassenplanung zwischen Hannover und Bielefeld geschlossen verlassen.

Seit Beginn des Planungsdialoges vor zwei Jahren zur ICE-Trassenplanung zwischen Hannover und Bielefeld hatten die Naturschutzverbände aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen teilgenommen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung sprechen sie nun von "Scheinbeteiligung" und einem "Pseudo-Beteiligungsverfahren".

In diesem Schreiben heißt es u. a.:

"Durch das dogmatische Festhalten von Staatssekretär Theurer an der Planungsvorgabe von 31 Minuten ICE-Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld wird die Gelegenheit verpasst, die im Beteiligungsprozess zugeschlagene Tür wieder zu öffnen. Durch diese Planungsvorgabe des Ministeriums hat die Deutsche Bahn keine Möglichkeit, den von den Naturschutzverbänden geforderten bestandsnahen Ausbau im weiteren Planungsprozess zu prüfen."

Und weiter: "Vielmehr wurde die Befürchtung bestätigt, dass Belange der Region und des Natur- und Klimaschutzes hinter der auf dem Reißbrett getroffenen Minutenvorgabe zurückstehen sollen. Durch die Vorgaben des Ministeriums zur 31-Minuten-Fahrzeit werden wichtige Mittelzentren, deren Wirtschaft und ihre Bewohner*innen von attraktiven Bahnverbindungen abgehängt."

Der Ausstieg bedeute aber ein erhöhtes Engagement der Naturschutzverbände für einen klimagerechten Ausbau der Bahn, betonte Jürgen Birtsch vom BUND Bielefeld.

Die Umwelt und Naturschutzverbände fordern einen Paradigmenwechsel – weg von der Planung einer "Superhochgeschwindigkeitsstrecke" - hin zu einer "energieeffizient schnellen und zuverlässigen Bahn, die flächendeckend gut angebunden ist".

Über dieses Thema berichten wir auch im Hörfunk in der Lokalzeit OWL auf WDR2.