Am Dom hat der Wochenmarkt geladen. Wie jeden Samstag sind viele Menschen gekommen, um zu bummeln und um Einkäufe zu erledigen. Fast könnte man vergessen, was sich vor einer Woche nur wenige Schritte entfernt abgespielt hat.
Volksfest startet
Wer mit den Münsteranern ins Gespräch kommt, merkt: Die Amokfahrt von Samstag (07.04.2018) beschäftigt die Leute zwar nach wie vor, der erste Schock ist aber vorüber. Viele Münsteraner wollen sich jetzt nicht zu sehr verunsichern lassen und möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Zum Send, dem größten Volksfest der Region, wollen sie trotzdem gehen.
Ein Meer aus Blumen
Blumen und Kerzen vor der Gaststätte Kiepenkerl
Am Tatort vor dem "Kiepenkerl" ist hingegen noch gar nichts normal. Er gleicht inzwischen einem Meer aus Blumen und Kerzen. Wohl auch deshalb ist es hier ruhiger als im Rest der Münsteraner Innenstadt. Noch immer kommen Menschen vorbei und halten inne.
Die beiden Gaststätten am "Kiepenkerl" haben seit Mittwoch (11.04.2018) wieder geöffnet, zumindest drinnen. Man sei damit dem ausdrücklichen Wunsch der Mitarbeiter nachgekommen. "Wenn man was tut und was macht, dann ist es manchmal etwas einfacher, so etwas zu verarbeiten als wenn jeder alleine damit ist", sagt Moritz Ludorf vom "Kleinen Kiepenkerl". Wann der Betrieb auch draußen wieder losgeht, kann im Moment niemand absehen.
Kondolenzbuch erweitert
Kondolenzbuch: Viele trugen sich bereits ein
Die Anteilnahme an der Amokfahrt ist groß. In das Kondolenzbuch, das noch bis Sonntag (15.04.2018) im historischen Rathaus ausliegt, haben sich inzwischen so viele Bürger eingetragen, dass es kurzerhand erweitert werden musste.
Beileid aus New York
Vielerorts gab es Beileidsbekundungen, selbst aus New York: Am Ground Zero erinnert ein Blumenkranz an die Opfer von Münster.
Opfer auf dem Weg der Besserung
Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum. Was genau trieb Jens R. an, seinen Van in eine Menschenmenge zu steuern? Die Ermittlungen hierzu dauern an. Eine zufriedenstellende Antwort kann es ohnehin nicht geben. Unterdessen geht die Polizei davon aus, dass Jens R. den Tatort nicht gezielt ausgesucht hat.
Zwei Menschen riss Jens R. mit in den Tod, 25 wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Inzwischen sind die meisten auf dem Weg der Besserung.