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Breite Empörung nach Beschädigung muslimischer Gräber in Iserlohn
Stand: 03.01.2022, 16:24 Uhr
"Abscheulich" nennt Ministerpräsident Hendrik Wüst die Schändung von 30 muslimischen Gräbern in Iserlohn in der Silvesternacht. Am Sonntag hatten viele Iserlohner ihre Solidarität mit der muslimischen Gemeinde gezeigt.
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Die Beschädigung muslimischer Gräber auf einem Friedhof in Iserlohn im Sauerland ist aufs Schärfste verurteilt worden. Der Vorsitzende des Zentralrats des Muslime, Aiman Mazyek, schrieb auf Twitter, der Fall von antimuslimischem Rassismus sei ein "Angriff auf die Werte unserer Verfassung und auf uns alle".
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Wüst: "menschenfeindliche Taten"
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte in einem Tweet am Montag: "Die Ehrung unserer Toten gehört zu den wichtigsten Elementen menschlicher Kultur – in jedem Land, in jeder Religion. Umso abscheulicher ist die Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn." Selbst vor der Totenruhe mache die "Menschenfeindlichkeit der Täter" keinen Halt.
"Die offene Gesellschaft ist unverhandelbar." Joachim Stamp (FDP), NRW-Integrationsminister
"Antimuslimischer Rassismus und Hass hat bei uns keinen Platz und muss weiter konsequent bekämpft werden", schrieb Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) auf Twitter.
Ziemiak: "Wir müssen zusammenstehen"
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, in dessen Wahlkreis Iserlohn liegt, sagte, man müsse gegen solche Angriffe zusammenstehen. "Hier liegen Menschen begraben, die in Iserlohn ihre Heimat gefunden haben. Das sind Iserlohnerinnen und Iserlohner," sagte der CDU-Politiker.
Am Sonntag waren über 300 Menschen aus Iserlohn - darunter Vertreter aller Religionen - auf den Hauptfriedhof gekommen, um ihre Solidarität mit der muslimischen Gemeinde zu zeigen. Ayman Alaiz vom Integrationsrat der Stadt wertet es als hoffnungsvolles Zeichen, dass so viele Menschen aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft spontan gekommen seien.

Auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs waren in der Silvesternacht rund 30 Grabsteine umgeworfen sowie Dekorationselemente und Pflanzen beschädigt worden.
Wer dahinter steckt, ist noch nicht klar. Der Staatsschutz ermittelt wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung. Hinweise auf die Täter liegen bisher nicht vor, sagte ein Sprecher der Polizei in Hagen am Montag. Auch nach Zeugenaufrufen habe man noch keine neuen Erkenntnisse.