Ein ökumenischer Gottesdienst unter freiem Himmel in Werl

10. Moto Maria mit großer Resonanz- "Nie schneller als der Schutzengel"

Stand: 06.06.2022, 16:18 Uhr

Mehr als 200 Biker haben die zehnte Auflage der Motorrad-Wallfahrt "Moto Maria" in Werl zu einem großen Erfolg gemacht. Nach einem ökumenischen Gottesdienst wurden die Maschinen gesegnet. Anschließend gab es einen großen Korso.

Das letzte "Amen" ist gerade verklungen, da wird es richtig laut auf dem Werler Marktplatz. Die Pilger lassen ihre PS-starken Maschinen aufheulen. Bis dahin ist es eher ruhig und bedächtig auf dem Werler Marktplatz zugegangen.

Die Motorradfahrer waren mit wenigen Ausnahmen eher älter, sind schon seit vielen Jahrzehnten mit ihren Motorrädern unterwegs. Sie waren in Gruppen in Beckum im Münsterland, in Salzkotten-Verne in Ostwestfalen, in Dortmund-Sölde und damit im Ruhrgebiet oder in Sundern-Endorf im Sauerland gestartet.

Nette Menschen und gute Gespräche

Einer von ihnen: Herbert Schmidtke aus Münster. Als Renter hat er endlich mehr Zeit für das Motorradfahren. Nette Leute treffen ist ihm wichtig. Aber auch der Glaube spielt eine Rolle. "Als Protestant sehe ich da vieles lockerer - aber der Glaube oder einfach mal der Besuch einer stillen Kirche, das hilft mir", sagt er kurz vor dem Start.

Schon vor der Corona-Pause hat er an den Moto Maria-Wallfahrten nach Werl teilgenommen - deshalb gibt es auch an diesem Pfingstmontag ein Wiedersehen mit vielen Menschen, die regelmäßig Motorradfahren und das mit ihrem christlichen Glauben bei der Wallfahrt verbinden.

Kirchen-Team segnet Motorräder

Das ökumenische Kirchenteam lässt sich Jahr für Jahr etwas einfallen, um auch im Gottesdienst Glauben und Motorradfahren zu verbinden. In den Vorjahren ging es um die Kette, um die Bedeutung des Zusammenhalts deutlich zu machen, oder um die Wichtigkeit der Lenkung. Dieses mal hat das pastorale Team Themen rund um die Betriebsanleitung aufgerarbeitet.

Herbert Schmidtke gefällt der Gottesdienst, sucht direkt danach wieder das Gespräch mit vielen Gleichgesinnten. Dass sein Motorrad am Ende gesegnet wird, findet er gut - allein darauf verlassen will er sich aber natürlich nicht. "Man darf immer nur so schnell fahren, wie der eigene Schutzengel fliegen kann" sagt er lächelnd. Dann starten lautstark alle Maschinen gleichzeitig den Motor und damit auch den großen Motorrad-Korso rund um die Wallfahrtstadt Werl

Der WDR berichtet über dieses Thema im Fernsehen am 07.06.2022 ab 19:30 Uhr in der Lokalzeit Südwestfalen.