Die neue Moschee in Bünde wird eröffnet

Zwischen Moderne und Tradition: Neue Moschee in Bünde eröffnet

Stand: 27.11.2022, 18:28 Uhr

In Bünde im Kreis Herford ist am Sonntag die modernste Moschee der Region offiziell eröffnet worden. Rund zwei Millionen Euro hat der Neubau gekostet.

Die Türkisch-Islamische Gemeinde hat den Bau aus eigener Kraft finanziert, durch Spenden und Bankdarlehen. Es hat länger gedauert als geplant und wurde auch teurer, aber jetzt sind nicht nur Gemeindemitglieder des Lobes voll.

18 Meter hohes Minarett - Solaranlage in Planung

Die Moschee in Bünde, direkt hinter dem Bahnhof gelegen, ist ein moderner Backsteinbau. Sie wirkt von außen aber fast wie ein schickes Bürogebäude, wären da nicht die vergoldete Kuppel und das 18 Meter hohe Minarett. Innen ist Marmor aus der Türkei verbaut. Auf dem Dach soll später eine Photovoltaikanlage installiert werden.

Alte Moschee in Bünde war marode

Der Gemeindevorsitzende Mustafa Keles freut sich. Genau vor 45 Jahren hatten türkische Gastarbeiter in Bünde die erste Moschee eröffnet. Doch die war irgendwann so marode, dass sie vor zwei Jahren abgerissen wurde. Seitdem traf sich die Gemeinde in angemieteten Räumen ganz in der Nähe. Jetzt ist die neue Moschee fertig.

Keles betont, dass es keine Probleme mit der Finanzierung gab. Die rund 600 Gemeindemitglieder haben kräftig Geld gespendet. Der höchste Einzelbetrag: 10.000 Euro. Was noch fehlte an Geld, haben Banken gegeben.

Gottesdienste fünfmal am Tag

Der Gebetsraum der neuen Moschee in Bünde

Fertig geworden ist die Moschee in letzter Minute. Noch während der Einweihungsfeier wird drinnen gewerkelt. Als der Gemeindevorstand zusammen mit Bündes Bürgermeisterin das rote Band zerschneidet, gibt es kein Halten mehr. Hunderte Menschen drängen hinein, ziehen die Schuhe aus, wie in Moscheen üblich. Die Frauen eilen nach oben, wo es 100 Plätze für sie gibt. Die Männer nach unten, wo weitere 200 Gläubige Platz finden. Und schon geht es los mit dem ersten Gottesdienst. Fünfmal am Tag wird hier ab sofort gebetet.

Moschee als Kulturzentrum

Es ist nicht nur eine Moschee, sondern auch ein Kulturzentrum: Ausgestattet mit Küche und Wohnbereichen, barrierefrei und energieeffizient, wie die Gemeinde betont.Sie ist Mitglied im DITIB-Verband, der größten islamischen Organisation in Deutschland. Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger, SPD, sieht das neue Gebäude als Ort der Begegnung für ganz Bünde. Sie ist die größte Moschee im Norden von Ostwestfalen-Lippe.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 27.11.2022 im Hörfunk bei WDR2.