In dieser Woche will ein lippischer Landwirt vor dem Landgerichte Detmold gegen Volkswagen klagen. Der Auto-Konzern äußert sich jetzt dazu; er werde beantragen, die Klage abzuweisen.
Der lippische Landwirt Ulf Allhoff-Cramer will gegen Volkswagen vor Gericht ziehen. Er verklagt den Autokonzern auf Unterlassung der übermäßigen Emissionen von Kohlendioxid, teilte das Landgericht Detmold mit. Damit beschädige Volkswagen seinen Hof in Detmold und den dazugehörigen Wald, so der Landwirt. Mit dem millionenfachen Verkauf klimaschädlicher Autos würde VW die Klimakrise beeinflussen und damit auch die zukünftigen Erträge des Bio-Bauern.
VW soll auf Verbrenner-Autos verzichten
Nach Gerichtsangaben will Allhoff-Cramer erreichen, dass VW bis 2029 nur noch maximal 25 Prozent seiner Autos mit Verbrennungsmotoren ausrüsten darf. Ab 2030 soll der Konzern sogar gar keine Autos mit solchen Motoren mehr bauen dürfen.
Der Automobil-Konzert hält die Klage für unbegründet und verweist auf bisherige Erfolge von VW im Klimaschutz.
Greenpeace bei Klage optimistisch
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält dagegen. Laut der Umwelt-Rechtsanwältin Roda Verheyen stünden die Chancen auf eine Klage gut. Ihr Hauptargument: Konzerne wie VW gefährden mit ihrem riesigen CO2-Abdruck die Lebensgrundlagen auf der Erde und tragen so dazu bei, dass viele Landwirte um ihre Existenz bangen müssen - so wie der Detmold Bauer, sagt die Anwältin.
VW habe außerdem seinem Eigentum und seiner Gesundheit geschadet. Darüber hinaus sei sein "Recht auf treibhausgasbezogene Freiheit" verletzt. Greenpeace unterstützt deshalb die Klage des Landwirts und will vor Gericht erreichen, daß VW den Bau von Verbrenner-Autos bis 2030 weltweit komplett einstellt. Das Landgericht Detmold verhandelt am 20. Mai. Es ist die erste Klima-Klage gegen ein Unternehmen vor einem deutschen Gericht.