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Mehr als 80 Helfer von Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Malteser Hilfsdienst sind seit Samstagmorgen (21.03.2020) am ehemaligen Krankenhaus in Kreuztal-Kredenbach im Einsatz: Sie bereiten alles dafür vor, dass die Klinik im Corona-Ernstfall als Ausweichkrankenhaus wieder betrieben werden kann.
"Damit wollen wir uns auf den Fall vorbereiten, dass die Kapazitäten in den bestehenden Kliniken nicht ausreichen, um alle Corona-Patienten möglichst optimal intensivmedizinisch versorgen zu können", betonten die Landräte Andreas Müller (Kreis Siegen-Wittgenstein) und Frank Beckehoff (Kreis Olpe) am Freitagnachmittag (20.03.2020) in einer gemeinsamen schriftlichen Stellungnahme.

Besonderer Einsatz für die Rettungskräfte
Der Leiter des Amtes für Brand-, Bevölkerungsschutz und Rettungswesen in Siegen-Wittgenstein, Thomas Tremmel, erklärt das Ziel: "Das ehemalige Krankenhaus soll in einen Zustand versetzt werden, um möglicherweise im Corona-Ausnahmezustand maximal 110 Patienten aufnehmen zu können."
Entlastung für Intensivstationen
Tremmel betont, Kredenbach könnte die Intensivstationen der anderen Krankenhäuser entlasten. "Patienten, die nicht mehr zwangsläufig überwacht werden müssen, sollen nach Kredenbach verlegt werden." Nach Einschätzung der Kreise ist das Gebäude auch deshalb als Ausweichkrankenhaus besonders gut geeignet, weil es eine funktionsfähige zentrale Sauerstoffversorgung besitzt und ein Röntgengerät, das wieder aktiviert werden kann.
50 Betten stehen noch im Gebäude bereit und werden aktuell aufgebaut. Weitere kommen dazu. Tremmel schätzt, dass das Krankenhaus in zwei Wochen in Betrieb genommen werden könnte.
Alle Krankenhäuser besprechen sich
Für die konkreten Planungen ist eine Leitungsgruppe aller Krankenhäuser aus den beiden Kreisen gegründet worden. In ihr werden alle Einzelheiten besprochen und geplant. "Wir haben nicht die Erfahrungen und auf Anhieb das nötige Material, um auf die Schnelle ein Krankenhaus zu errichten", sagt Thomas Tremmel.
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In zwei Wochen soll die alte Klinik wieder betriebsfertig sein
Im Erdgeschoss sowie im Obergeschoss soll der Betrieb dann im Ernstfall aufgenommen werden. Das Gebäude gehört der Diakonie und wird für den Einsatz zur Verfügung gestellt. Es wird so vorbereitet, dass Patienten etwa mit einem Kranken- oder Rettungswagen angeliefert werden und über die jeweiligen Bereiche in die Patientenzimmer gebracht werden können.
Gebäude in gutem Zustand
Dafür sind noch einige Aufräumarbeiten notwendig. Tremmel lobt den guten Zustand des Gebäudes und blickt zuversichtlich auf die nächsten Tage. Am Montag (23.03.2020) soll eine Reinigungsfirma kommen und eine Grundreinigung durchführen.
Die Bernhard-Weiss-Klinik in Kreuztal-Kredenbach war 1965 eröffnet worden. Rote Zahlen und der Ärztemangel hatten zum Aus für die Klinik geführt, im Februar 2018 war der letzte Patient entlassen worden. In einem Gebäudeteil betreibt die Diakonie ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ).
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Stand: 21.03.2020, 13:13