Klage von Detmolder: VW weist Schuld von sich

Stand: 02.09.2022, 07:23 Uhr

Ein Biobauer aus Detmold wirft VW vor, durch den Verkauf klimaschädlicher Autos für Umweltschäden verantwortlich zu sein. Das streitet der Autohersteller ab.

Mit Unterstützung von Greenpeace klagt der Landwirt Ulf Allhoff-Cramer aus Detmold vor dem Landgericht Detmold gegen den Automobilkonzern. Aus Gerichtsunterlagen, die dem SWR und der "Zeit" vorliegen, geht hervor, dass VW die Verantwortung bei den Autofahrerinnen und Autofahrern sieht.

Umweltexperten halten dagegen

Die Autofahrerinnen und Autofahrer würden 99 Prozent der schädlichen CO2-Emissionen verursachen und nicht VW selbst. Deshalb sei die Klage des Detmolders ungerechtfertigt. Dem halten renommierte Umweltexperten entgegen: VW habe schon lange die Möglichkeit gehabt, verbrauchsärmere Fahrzeuge herzustellen.

Laut Greenpeace trägt der CO2-Ausstoss von Millionen VW-Fahrzeugen maßgeblich zum Klimawandel bei.

Klimaschutz für künftige Generationen

Der Landwirt hatte erklärt, dass durch den Klimawandel vermehrt Dürren und Hitzewellen auftreten. Dadurch würden vor allem seine Waldflächen, aber auch seine Getreideäcker stark geschädigt. Es gehe ihm aber nicht um Schadenersatz, sondern um den Schutz des Klimas für zukünftige Generationen.

In seiner Klageerwiderung gibt VW an, dass man nicht ein einzelnes Unternehmen direkt für die Klimaschäden verantwortlich machen dürfe. Außerdem habe es auch vor der industriellen Zeit bereits Wetterphänomene wie Dürren gegeben.

Das Landgericht Detmold will Ende der kommenden Woche entscheiden, wie es vor Gericht weitergeht.

Über dieses Thema hat die Lokalzeit OWL am 02.09.2022 im Hörfunk auf WDR2 berichtet.