Ukraine-Krieg: Unsichere Zukunft für Bisons in Bad Laasphe

Stand: 25.04.2022, 14:07 Uhr

Wegen des Kriegs in der Ukraine muss das Artenschutzzentrum in Bad Laasphe wahrscheinlich zwei seltene Kanadische Waldbisons schlachten. Sie wurden für Russland gezüchtet.

Achim Wickel, der Leiter des Artenschutzzentrums, blickt fassungslos auf seine kanadischen Waldbisons. Auf Zuruf kommen die riesigen Tiere an den Zaun. Seit 2015 züchtet er in Bad Laasphe-Feudingen mit viel Liebe und Geduld die seltene Art. Jetzt muss er wahrscheinlich zwei Tiere schlachten.

Bisons für Wiederansiedlung gezüchtet

Vor über 100 Jahren wurden die Kanadischen Waldbisons fast ausgerottet. Als Achim Wickel drei Tiere zur Zucht nach Feudingen holte, zeigte ein Forschungszentrum in Moskau Interesse. Die Forscher gehen davon aus, dass die Tiere früher auch in Sibirien lebten.

Gute deutsch-russische Zusammenarbeit

Daher sollten zwei der Tiere für die Wiederansiedlung in Russland gezüchtet werden. Für die Kooperation war ein russischer Forscher zwei Mal in Feudingen und Achim Wickel mit seiner Tochter Ina in Moskau. Die Erwartungen waren groß.

Auslieferung nach Russland geplatzt

Die beiden Bisons wollte Achim Wickel eigentlich jetzt nach Russland bringen. Doch wegen des Ukraine-Krieges ist der Kontakt eingefroren. Eine schwierige Situation. Denn die Bisons behalten kann Achim Wickel nicht, da sonst Inzucht im Bestand droht.

Vermittlung der Bisons schwierig

"Die Vermittlung der seltenen Tiere ist sehr schwierig. Ich würde sie auch kostenfrei abgeben. Hauptsache, sie werden nicht geschlachtet und nicht mit einer anderen Art gemischt", so Achim Wickel. Er hofft noch, dass sich ein neuer Besitzer für die Bisons findet. Aber es sieht nicht gut aus.