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Er soll sich die Firma anschauen und Vorschläge ausarbeiten, wie der Betrieb weiterlaufen könnte. Huhn beschäftigt nach eigenen Angaben in den zwei Werken in Drolshagen etwa 350 Mitarbeiter und 160 in der Slowakei.
André Arenz von der IG Metall zeigte sich auf WDR-Nachfrage betroffen. Die Mitarbeiter würden seit Jahren auf Teile ihres Weihnachts- und Urlaubsgeldes verzichten. Es sei schade, dass die Insolvenz nicht verhindert werden konnte.
Zunächst Aufschwung nach Corona-Krise
Auch die Corona-Krise wird wohl eine Rolle gespielt haben: Zeitweise, vor allem zu Beginn der Krise, waren bei Huhn 80 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Im November dagegen war die Kurzarbeit in der Produktion wieder auf Null runtergefahren. Die Auslastung lag immerhin bei 85 Prozent des Vorjahres. Wegen der verbesserten Auftragslage war sogar geplant, im Dezember länger als üblich bis Heiligabend durchzuarbeiten.
Hohe Investitionen
Laut Branchenexperten sind Insolvenzen während eines Aufschwungs allerdings keine Seltenheit. Bei vermehrtem Auftragseingang muss mehr Material einkauft und direkt bezahlt werden. Die Kunden von Heinrich Huhn wiederum sind meist größere Zulieferer, die oft drei Monate Zeit haben, um ihre Rechnungen bei Heinrich Huhn zu begleichen.
Dazu kommt, dass Heinrich Huhn schon im Vorjahr wegen des Strukturwandels in der Automobilindustrie und großer Investitionen knapp bei Kasse war. Das bestätigt auch Klaus Gräbener von der IHK Siegen-Olpe. Löhne und Sozialabgaben müssen bezahlt werden - die Summe der Probleme führt dann zur Zahlungsunfähigkeit.
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Stand: 25.11.2020, 06:47