Gedenken an Bruno Kappi

Stand: 16.12.2022, 19:12 Uhr

Vor 30 Jahren wurde der Siegener zu Tode getreten. Die Täter kommen mutmaßlich aus der rechtsextremen Szene. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Ein Denkmal soll mahnen.

"Das fürchterliche Schicksal bewegt mich, deswegen bin ich hier", sagt Bürgermeister Steffen Mues am Rande der Gedenkveranstaltung des Siegener Bündnis für Demokratie. Das Bündnis plant im Zentrum von Siegen-Weidenau ein Denkmal aufzustellen. Es soll an die Tat vor 30 Jahren erinnern.

Brutale Tat - ungesühnt

Prozesszeichnung von zwei Männern

Die mutmaßlichen Täter wurden freigesprochen

Am 15. Dezember 1992 wurde mitten in Weidenau der fast blinde und geistig behinderte Bruno Kappi überfallen und zu Tode getreten. Ein Jahr nach der Tat kommt es zum Prozess. Zwei junge Männer aus der Skinhead-Szene sind angeklagt.

Keine Verurteilung

Bürgermeister Steffen Mues im Interview

Der Siegener Bürgermeister hofft noch immer auf eine Klärung des Falls

Doch trotz starker Indizien werden die beiden Rechtsextremen am Ende frei gesprochen. "Damals, bei Gericht ist schon ziemlich deutlich herausgearbeitet worden, wer die Täter waren", erinnert sich Steffen Mues. "Es gab aber Zeugen, die ihre Aussagen widerrufen oder abgeändert haben. Deshalb kam es zu keiner Verurteilung."

Ein Mensch wurde getötet – die Täter sind auf freiem Fuß. Bis heute. Schwer zu ertragen. Doch es gibt noch immer Hoffnung, sagt Steffen Mues: "Vielleicht ändert sich ja auch in der Einstellung des einen oder anderen Zeugen von damals, oder auch sogar der Täter etwas."

Hoffnung auf späte Aufklärung

Die mutmaßlichen Täter und die Zeugen von damals sind heute Mitte fünfzig. Genauso alt wie Bruno Kappi, damals. Der Bürgemermeister hofft auf mehr lebensreife und späte Reue: "Hoffnung muss man immer haben, dass auch ein solcher Fall endlich aufgeklärt wird."

Über dieses Thema berichten wir am Freitag,, 16.12.2022 in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR Fernsehen.