Wisent

Toter Wisent hatte Schussverletzung

Stand: 13.07.2022, 14:05 Uhr

Der im Juni im Westerwald getötete Wisent aus dem Auswilderungsprojekt in Siegen-Wittgenstein war wegen einer Schussverletzung extrem geschwächt.   

Der Wisentbulle war vor etwa einem Jahr aus Siegen-Wittgenstein in den Westerwald gewandert.  Im Juni war er dann entkräftet gefunden und mit Zustimmung der Behörden von einem Jäger erschossen worden. Der Naturschutzbund NABU hatte verlangt, die Tötung des Tieres lückenlos aufzuklären.  

Das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt hat den toten Wisent obduziert. Das Ergebnis: Auf das Tier ist vor Monaten bereits geschossen worden. Die Verletzung am Sprunggelenk hatte sich schlimm entzündet, dass der Wisent sich nicht mehr zu fressen suchen konnte und völlig abgemagert war. 

Ein Wisent steht im Wald und schaut

Wisente sind nach dem Naturschutzrecht eine streng geschützte Art und haben daher nach dem Jagdrecht eigentlich das ganze Jahr über Schonzeit. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat den Untersuchungsbericht deswegen an die Staatsanwaltschaft Koblenz weitergeleitet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt, ob ein Vergehen nach dem Bundesnaturschutzgesetz besteht. Oberstaatsanwalt Thorsten Kahl geht allerdings davon aus, dass die Ermittlungen schwierig werden, weil der Schuss auf das Wisent schon mehrere Monate zurückliegt und auch der Tatort nicht bekannt ist.

Über das Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Südwestfalen auf WDR 2 immer um halb.