Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat jetzt den Umstieg auf emissionsfreie Züge im Münsterland eingeleitet. Die Triebwagen mit großen Akkus sollen vom spanischen Hersteller CAF gebaut und im Jahr 2025 in den Dienst gestellt werden. Der NWL will damit neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen.
Batterien werden flexibel geladen
Elektrische Züge an sich sind ein alter Hut und längst bewährt. Doch sie haben ein Problem: Sie benötigen Oberleitungen. Und die fehlen an vielen Strecken. Die neuen Züge können dort, wo es keine Leitungen gibt, auf Akkubetrieb umschalten. Nachgeladen werden die Batterien dort, wo die Züge Stopps einlegen müssen oder wo es Oberleitungen gibt.
Premiere werden die emissionsfreien Bahnen unter anderem auf der Strecke RB 68 feiern, die von Münster nach Sendenhorst führt. Der NWL arbeitet aktuell daran, die Linie zu reaktivieren. Das gilt auch für die Linie RB 76 von Harsewinkel nach Verl. Auch hier sollen die batteriebetriebenen Züge fahren. Folgen sollen beispielsweise Strecken von Borken oder auch Coesfeld ins Ruhrgebiet.
Neue Züge sind auch leiser
Anwohner der Strecken sollen gleich doppelt profitieren: Die Züge vom Typ "Civity BEMU" produzieren einerseits keine Abgase. Andererseits fahren sie aber auch deutlich leiser als Dieselloks. Wie viel Geld der NWL für die neuen Bahnen ausgibt, dazu macht der Verband aktuell keine Angaben. Bereits im April hatte der NWL gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr 63 Züge dieses Typs für andere Regionen bestellt.
Über dieses Thema berichten wir am 28.06.2022 im Radio auf WDR 2 in der Lokalzeit Münsterland.