Münster gedenkt der Opfer der Amokfahrt am Kiepenkerl vor einem Jahr

Aktuelle Stunde 07.04.2019 02:41 Min. UT Verfügbar bis 07.04.2040 WDR Von Andrea Walter

Hunderte gedenken in Münster der Amokfahrt-Opfer

Stand: 07.04.2019, 18:22 Uhr

  • Amokfahrt vor einem Jahr
  • Gottesdienst zum Gedenken
  • Innenminister sichtlich bewegt

Am Sonntag (07.04.2019) hat sich zum ersten Mal die Amokfahrt auf dem Platz am Kiepenkerl-Denkmal in Münster gejährt. Damals war ein psychisch kranker Mann mit seinem Camping-Bulli in eine Gruppe von Menschen gerast. Vier Menschen starben, mehr als 20 wurden verletzt. Der Fahrer erschoss sich.

400 Menschen in der Lambertikirche

Zum Jahrestag der Amokfahrt gab es in der Lambertikirche in Münster am frühen Nachmittag einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für die Opfer. Daran nahmen rund 400 Menschen teil, darunter auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sowie weitere Mitglieder der Landesregierung.

Reul schilderte sichtlich bewegt, wie er den Tag damals erlebt hatte: "Ich wusste nicht, wie geh ich damit um." Dann zeigte er sich aber auch entschlossen und machte den Trauernden Mut: "Wir lassen uns die Plätze unseres Lebens nicht durch die Tat eines Einzelnen entreißen." Zu dem Gottesdienst eingeladen hatte die nordrhein-westfälische Opferschutzbeauftragte Elisabeth Auchter-Mainz, zusammen mit der Stadt und der Stiftung Katastrophennachsorge.

Viele legen Blumen nieder

Nach dem etwa 50-minütigen Gottesdienst zog die Trauergemeinde zum Platz am Kiepenkerl-Denkmal, wo inzwischen eine kleine Stahlplatte im Pflaster an die Opfer erinnert. Hier spielte der Münsteraner Bernard Lammerding auf der Gitarre, so wie er es auch schon wenige Tage nach der Amokfahrt getan hatte. Viele Menschen legten zu seinen Klängen Rosen und bunte Tulpen in einen Korb.

Hunderte gedenken in Münster der Amokfahrt vom 7. April 2018

WDR Studios NRW 07.04.2019 02:17 Min. Verfügbar bis 09.04.2040 WDR Online


Ministerpräsident kondoliert

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) drückte per Twitter sein Mitgefühl aus: "Die Tat von Münster, ein Ort, der wie kaum ein zweiter für Frieden und Friedlichkeit steht, hat viele Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen ins Herz getroffen", schrieb Laschet. Er drückte den Menschen in der Region seinen Respekt aus: "Sie lehnten sich mit Ruhe und Entschlossenheit gegen den Schrecken, den die Tat auslösen sollte."

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