Es ist 20:18 Uhr, als der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr in Menden eingeht: schwerer Verkehrsunfall auf der Hönnetalstraße in Oberrödinghausen. Ein Audi war in einer Kurve in die Gegenfahrbahn geraten.
Ein erstes Auto kann noch ausweichen, der dahinter fahrende BMW schafft es nicht - beide Autos stoßen frontal zusammen.
An der Unfallstelle warten fünf Menschen mit unterschiedlich schweren Verletzungen auf die Rettungskräfte. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken sofort mit vier Rettungswagen und drei Notärzten aus.
Ein Mensch schwebt in Lebensgefahr
Einer ist so schwer verletzt, dass sein Leben in Gefahr ist. Er wird am Unfallort stabilisiert und soll dann schnellstmöglich mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik nach Dortmund geflogen werden.
Während die übrigen Patienten mit Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden, richtet die Feuerwehr einen Landeplatz für den Rettungshubschrauber "Christoph Westfalen" ein. Der kommt auch zügig.
Hubschrauber kann nicht landen
Doch als sich der "Christoph Westfalen" im Landeanflug befindet, bemerken die Einsatzkräfte eine direkt über der Unfallstelle fliegende Drohne. Über Funk informieren sie sofort die Hubschrauberbesatzung.
Der Pilot entscheidet: abdrehen, aus Sicherheitsgründen. Stattdessen landet er an der sechs Kilometer entfernten Feuerwache. Der schwerstverletzte Patient muss mit einem Rettungswagen dorthin transportiert werden.
Flugverbotszone Unfallstelle: Polizei ermittelt
Die Rettungsmaßnahmen haben sich wegen der Drohne stark verzögert. Deshalb dürfen Unfallstellen und Einsatzorte generell nicht mit Drohnen überflogen werden, so die Polizei.
Die Polizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Die Aufnahme des Unfalls in Oberrödinghausen dauerte mehrere Stunden. Der zunächst lebensgefährlich verletzte Autofahrer schwebt laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr.
Stichwort: Drohne
Als Drohnen werden unbemannte Fluggeräte bezeichnet, die für diverse Zwecke genutzt werden können. Die bekannteste und auch umstrittenste Nutzung ist der militärische Einsatz von bewaffneten Drohnen. Daneben sind sie aber auch zunehmend im zivilen Einsatz - ob als Spielzeug oder als Hilfsmittel. In den USA etwa begutachten Bauern mittels Drohnen die Ernte auf ihren Feldern, Nachrichtensender machen damit TV-Bilder. Immobilienmakler nutzen Drohnen, um Luftaufnahmen von ihren Grundstücken zu machen, Gutachter, um Schäden auf hohen Gebäuden zu inspizieren. Auch bei Sicherheitsbehörden und Katastrophenhelfern kommen sie zum Einsatz.
Unsere Quellen:
- Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
- Freiwillige Feuerwehr Menden
Korrekturhinweis: In einer Pushmitteilung über die App WDR aktuell haben wir zunächst den Ort Minden genannt. Es handelt sich aber um den Ort Menden. Dies haben wir korrigiert.