Außergewöhnliches Konzept: Der Deutsche Kita-Preis geht nach Arnsberg!

Stand: 16.05.2022, 19:46 Uhr

Die 17 Familienzentren in Arnsberg sind am Montagabend mit dem Deutschen Kita-Preis ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Lokale Bündnisse" haben sie den ersten Platz belegt. Und das bei 1.200 Bewerbern!

Vor allem mit ihren passgenauen Angeboten für die Kinder, ihre Familien und das komplette Umfeld haben die Familienzentren im Arnsberger Modell die Jury überzeugt. Mit dieser Struktur seien die Familienzentren "tragfähig und zukunftsweisend aufgestellt", begründet die Jury die Preisvergabe.

Angebote passgenau und niederschwellig

Denn in den 17 Familienzentren geht das Angebot über die normale Tätigkeit einer Kita hinaus. Eine Elternbeauftragte sammelt Ideen und Anregungen aus der Elternschaft und entwickelt eigene. Zum Beispiel waren ganze Familien bei der Stadtführung "Kleine Ritter – Große Burg" dabei - angeboten vom Familienzentrum Arnsberg-Süd.

Eltern nähen dort auch in einem Raum in der Kita bei einem Nähkurs: "Es hing ein Aushang vorne. Da habe ich gedacht, das könnte mich interessieren. Zuhause allein hätte ich das nie hinbekommen", sagt Mutter Julia Beule.

Manche Angebote, wie das Nähen, werden von einer Erzieherin geleitet. Kathrin Jordan-Lübben hat ihr Hobby und ihre Kompetenz mit in das Familienzentrum eingebracht. "Das ist ein Angebot, was auch Externe annehmen. Das müssen nicht nur Mütter aus der Kita sein, es können auch Tanten oder Onkel teilnehmen."

Hemmungen abbauen, Gelegenheiten geben

Nicht alles kann das Kitapersonal selbst leisten. Daher gibt es viele Kooperationspartner: Eine logopädische Beratung oder die Mitarbeiterin einer Familienberatungsstelle. Sie fühlt sich hier mittendrin im Geschehen und die Eltern stellen viel eher mal eine Frage zu ihrem Kind oder buchen direkt einen Termin.

Die Kitas sind nah dran an den Menschen hier und wollen verschiedene Angebote je nach Umfeld, je nach Sozialraum bieten. Die müssen möglichst einfach an die Menschen herangetragen werden. Da soll in Arnsberg jetzt das Preisgeld helfen. Die 25.000 Euro sind schon verplant: Es soll bald eine Familienzentrums-App geben, um noch schneller den Eltern Termine und Informationen zukommen zu lassen.