Ausgelöst durch einen WDR-Bericht hat die Siegener Ausländerbehörde die Ausreisepflicht vorübergehend ausgesetzt und einen neuen Termin vereinbart. Bei diesem Termin hat die demente Frau heute (24.5.2022) eine Duldung für drei Monate bekommen. Die Familie müsse nun weitere ärztliche Gutachten vorlegen, damit der Fall erneut geprüft werden könne. Dem Sohn ist heute ein Stein vom Herzen gefallen.
Habibe Sadiki 2019 mit Touristenvisum eingereist
Habibe Sadiki war nach dem Tod ihres Mannes 2019 mit einem Touristenvisum aus Nordmazedonien zu ihrem Sohn nach Siegen gekommen. Die 77jährige ist dement und herzkrank. Ihr Sohn Mirsat Sadiki pflegt sie zu Hause. In Nordmazedonien gebe es keine ausreichende ärztliche Versorgung, sagt der Sohn Mirsat Sadiki. Er hat sich verpflichtet, die Kosten für Krankenversicherung und Pflege aus eigener Tasche zu zahlen.
Fiktionsbescheinigung nicht mehr verlängert
Regelmäßig bekam Habibe Sadiki eine so genannte Fiktionsbescheinigung, wonach ihr Aufenthalt als erlaubt galt. Diese Bescheinigung wurde im März nicht mehr verlängert. Ab diesem Zeitpunkt war seine Mutter ausreisepflichtig. Für Mirsat Sadiki nicht nachvollziehbar: „Meine Mutter kostet den Staat keinen Cent, ich bin deutscher Staatsbürger und ich verstehe nicht, warum ich meine Mutter nicht hier bei mir pflegen darf.“ Mit der Duldung heute jedenfalls sei ein Anfang gemacht. Er hofft, dass seine Mutter irgendwann dauerhaft bei ihm bleiben kann.