Neuartiges Covid-19-Medikament aus Münster

Stand: 27.09.2022, 07:19 Uhr

In Münster sind jetzt Studienergebnisse zu einem neu entwickelten Covid-19-Medikament veröffentlicht worden. Das Universitätsklinikum wertet sie als Durchbruch.

"Zapnometinib" heißt der Wirkstoff, den die Forscher um den Virologen Stephan Ludwig zur Marktreife bringen wollen. Das Medikament wurde ursprünglich als Anti-Grippe-Mittel entwickelt und soll schwere Verläufe von Covid-19, Influenza und anderen verwandten Viren mildern können.

Schritt Richtung Zulassung

Die aktuelle Studie wurde nun vorzeitig beendet, weil Omikron seltener schwere Verläufe zur Folge hat und es damit auch weniger "passende" Patienten gab. Einen klinischen Nutzen sehen die Mediziner trotzdem als erwiesen an und wollen Anfang 2023 mit einer weiteren Studie den nächsten Schritt Richtung Zulassung machen.

Wirksam auch bei Grippe-Symptomen

Das Medikament soll bei der Behandlung schwerer Atemwegsinfektionen zum Einsatz kommen. Die Studienergebnisse zeigen, dass es einerseits die Vermehrung von Viren hemmt, andererseits verhindert das Medikament, dass das Immunsystem zu heftig auf die Viren reagiert. Auch schwere Grippe-Verläufe und weitere Atemwegserkrankungen, die von anderen Viren ausgelöst werden, lassen sich damit behandeln. Ein Medikament also, das künftig gegen verschiedene Erreger eingesetzt werden kann.