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Einzelhändler hoffen auf Steuererleichterung. 03:19 Min.. Verfügbar bis 20.01.2022.
Einzelhändler aus Schalksmühle hoffen auf Steuererleichterung
Von Heiko Dolle
Viele Einzelhändler sind verzweifelt. Die Stimmung in Schalksmühle im Märkischen Kreis am Boden. Seit Mitte Dezember sind ihre Geschäfte geschlossen. Eine Unterstützung vom Staat bekommen sie kaum oder gar nicht. Jetzt hat die Bundesregierung angekündigt, dass die Coronahilfen einheitlicher und aufgestockt werden sollen. Aber reicht das?
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Petra Nicolay aus Schalksmühle bearbeitet Kundenwünsche. Eine persönliche Beratung ist seit Mitte Dezember nicht mehr möglich. Alles läuft online oder über das Smartphone ab. Statt Pizza gibt es bei ihr Wanderschuhe frei Haus. Sie ist seit 25 Jahren selbständig. Und es sollen noch einige Jahre dazu kommen. Auch ein verlängerter Lockdown soll daran nichts ändern.
Verlängerter Lockdown keine Überraschung
"Mich schockt im Moment gar nichts mehr. Ich habe auch damit gerechnet. Leid tut es mir für mein Personal, das jetzt acht Wochen nicht zum Einsatz kommen kann."

Alltag: Martina Sirges ist nur noch allein im ihrem Laden
Nicht viel besser sieht es bei Martina Sirges aus. Sie hat ihr Geschäft für Damen-Moden vorläufig dicht machen müssen.
"Das Schlimme ist, dass der Laden noch voller Wintersachen ist. Und wir sollen jetzt schon für den nächsten Herbst einkaufen. Das ist eine Katastrophe."
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Staat will für Saisonware aufkommen
Doch genau da will die Bundesregierung jetzt helfen. Einzelhändler sollen nicht auf den Kosten durch nicht verkaufte Winterwaren sitzen bleiben. Die Verluste sollen mit der Steuer verrechnet werden. Doch schon im Frühjahr hatte sie viel versprochen und dann danach die Regeln geändert.
Steuerberater Gerald Borgdorf aus Schalksmühle rät seinen Mandanten: "Wir lösen das ganz pragmatisch. Wir stellen jeden Antrag und weisen die Leute darauf hin, dass im Einzelfall mit Rückzahlung zu rechnen ist."
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Abgerechnet wird zum Schluss
Denn spätestens bei der Steuerabrechnung holt sich der Staat einen Teil der Hilfen wieder zurück. So oder so, warnt der Steuerexperte: "Ich würde schätzen ca. 30 Prozent."
Viele Einzelhändler setzen trotzdem auf die Coronahilfen. Für Petra Nicolay kommt ein Aufgeben nicht in Frage.
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Stand: 20.01.2021, 18:23