Die Delegiertenkonferenz der CDU im Hochsauerlandkreis hat Friedrich Merz als ihren Bundestagskandidaten aufgestellt. Merz bekam 266 von 269 abgegebenen Stimmen. Es gab zwei Enthaltungen und eine Nein-Stimme.
In seiner Bewerbungsrede für den Wahlkreis gestand Merz ein, dass die Welt - und auch er - sich bereits 2014 geirrt habe. Bereits damals habe der Krieg in der Ukraine begonnen. "Wenn wir uns nochmals irren, steht nicht nur unser Wohlstand, sondern auch unsere Freiheit und unser Bild der Demokratie auf dem Spiel", sagte Merz. Wenn die nächste Regierung nicht liefere, so der Kanzlerkandidat der Union, "werden 2029 die Populisten von links und rechts die Macht übernehmen."
„Verkorkste Wirtschaftspolitik“
Merz übte Kritik an der aktuellen Politik. Insbesondere die "verkorkste Wirtschaftspolitik" wolle er korrigieren, wenn er Kanzler werde. Mit Blick auf seinen Wahlkreis kritisierte die aktuellen Entwicklungen in Sachen Windkraft. Es drohe ein Wildwuchs, weil die kommunale Steuerung der Genehmigungen durch Gerichtsurteile und neue Gesetze aus Berlin ausgehebelt würden.
Zum Ende seiner Rede bedankte sich der Unions-Fraktionschef bei den Anwesenden. "Solch ein Wahlergebnis hatte ich noch nie." Das gebe ihm den nötigen Rückenwind für den anstehenden Wahlkampf.
Das Hochsauerland gilt als Hochburg der CDU. Merz war in seiner Heimat mit seinem Wohnort Arnsberg nach seiner Rückkehr aus der Wirtschaft bereits 2021 als Direktkandidat für das Hochsauerland, damals noch mit der Wahlkreisnummer 147, angetreten und hatte sich mit 40,4 Prozent der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Dirk Wiese (32,2 Prozent) durchgesetzt.
Entscheidung über Landesliste im Dezember
Am Sonntag will der CDU-Landesvorstand einen Vorschlag für die NRW-Landesliste mit Merz als Kandidat zur Bundestagswahl verabschieden. Abgestimmt wird über die Liste am 14. Dezember in Essen durch die Landesvertreterversammlung.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- dpa