Brennholz statt Gas? Händler ziehen die Preise an

Stand: 12.04.2022, 19:21 Uhr

Weil das Gas knapp werden könnte, steigt die Nachfrage nach Kaminholz. Die Brennholzhändler kommen mit der Arbeit und den Lieferungen kaum noch hinterher.

Ein Stück Holz: Für Kaminbesitzer wie den Siegerländer Frank Klein ist das ein Stück Wärmeenergie. In der Übergangsjahreszeit heizt er damit besonders viel. Das Brennholz aus dem Hauberg ist für ihn die günstige Alternative zu Gas.

"Wir heizen im Moment hauptsächlich über den Ofen, weil wir Geld sparen wollen", sagt er. Doch so denken gerade viele in Südwestfalen. Wegen der befürchteten Gas-Knappheit gibt es eine ungewöhnlich große Nachfrage nach Kaminholz. Viele Kunden haben ihre Vorräte verheizt, wollen jetzt schnell wieder auffüllen.

Hohe Nachfrage treibt Preise in die Höhe

Das merken die Brennholzhändler. "Es ist abnormal, wie viel wir zu tun haben", sagt Michael Daub von der Siegener Gebrüder Daub GmbH. Bei ihnen seien die Preise aktuell noch stabil, lange sei dieses Preisniveau aber nicht mehr sicher: "In zwei Monaten, wenn alles abverkauft ist, müssen wir die Preise anheben."

Die meisten Holzhändler haben im Moment ausschließlich Fichtenholz vorrätig. Die Preise sind teilweise fast doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Statt 50 Euro verlangt mancher Händler 75 oder auch 90 Euro für einen Schüttraummeter Fichte.

Kunden sollten Festpreise vereinbaren

Der Preis für Buchenholz ist von 90 Euro schon auf 120 Euro pro Meter geklettert. Und dabei wird es wegen der hohen Nachfrage nicht lange bleiben. Michael Daub rechnet bis zum Herbst mit Preisen von 150 Euro pro Meter.

Wer heute für die kommende Heizsaison bestellt, sollte auf einem Festpreis bestehen, raten Experten. Vielerorts können die Holzhöfe den Preis im Moment gar nicht nennen. Sie wissen selbst nicht, ob das Laubholz von der Försterei in genügender Menge geliefert wird - und was es dann kosten wird. Fest steht nur: Behaglichkeit wird teurer.