Ahlener Bäckerei sichert ihre Gasversorgung

Stand: 08.10.2022, 09:00 Uhr

Weil ihre Existenz davon anhängt, geht eine Bäckerei in Ahlen auf "Nummer sicher": Für ihren Betrieb hat sie viel Geld in eine Notversorgung investiert.

Seit Beginn der Gaskrise sind die Bäckermeister Bernd und Stefan Zimmermeier in Sorge. Ohne Gas wird aus Teig kein Brot – Krise hin, Kosten her. Ein Blackout in der Backstube wäre für die Zimmermeiers die Vollkatastrophe.

Hoher Verbrauch

Seniorchef Bernd Zimmermeier hatte allein bei dem Gedanken unruhige Nächte. Und die wurden auch durch Nachfragen bei seinem Gasversorger nicht ruhiger, denn eine Liefergarantie wollte der nicht geben.

Ein Bäcker beim Brötchen backen.

Die Bäckerei verbraucht viel Gas

"Unser Problem war, dass wir nicht wussten, wo die Reise hingeht: Wie lange das Gas oder ob das Gas noch weiter verfügbar ist, die nächsten Monate und Jahre", erklärt Sohn Stefan Zimmermeier. Die gasbetriebenen Öfen der Bäckerei verbrauchen 360.000 Kilowattstunden im Jahr.

Hohe Investition

Zwei Männer sitzen in einer Bäckerei.

Die Zimmermeiers sichern ihre Gasversorgung

Um den Betrieb zu sichern, investierten die Zimmermeiers einen fünfstellige Summe in eine Notgasversorgung, und zwar durch einen Flüssiggastank. Der wurde kurzerhand im gegenüberliegenden alten Garten der Familie installiert.

Drei Wochen hat es gedauert von der Idee bis zur Fertigstellung. Wenn jetzt das Gas ausbleibt, können sie in zwei Stunden auf ihre Backup-Lösung umschalten und zwei von vier Öfen weiter betreiben.

Höhere Sicherheit

Der Bäcker aus Ahlen vor seinem Gastank

Der Flüssiggastank hilft über mehrere Wochen

"Durch den Flüssiggastank haben wir sechs bis acht Wochen Energieversorgung und können mit unserem Holzbackofen auch noch mit backen", so Stefan Zimmermeier. Damit wären die Arbeitsplätze der Mitarbeiter und die Versorgung der Ahlener Bevölkerung erst einmal gesichert - und auch der Familienbetrieb, der seit 90 Jahren in inzwischen vierter Generation besteht.

Denn um ganz sicher und nicht von einem bestimmten Lieferanten abhängig zu sein, haben die Zimmermeiers den Tank gekauft und nicht gemietet, damit sie hinterher nicht "wieder in den Hintern gekniffen" sind. Denn das ungute Gefühl, bei einem entscheidenden Rohstoff so ausgeliefert zu sein, brauchen sie definitiv nicht nochmal.