EU-Abgeordneter aus Billerbeck auf Sanktionsliste des Iran

Stand: 24.11.2022, 20:00 Uhr

Helmut Geuking aus Billerbeck ist einer von bislang sechs EU-Parlamentariern, gegen die der Iran offiziell vorgehen will. Der 58-Jährige hatte sich öffentlich kritisch zur Menschenrechtslage im Iran geäußert.

Der Europaabgeordnete Geuking steht auf einer Treppe

Helmut Geuking steht auf der Sanktionsliste

Helmut Geuking sagt, der Iran wolle ihn persönlich wegen kritischer öffentlicher Äußerungen zur Rechenschaft ziehen. Der EU-Politiker hatte das brutale Vorgehen des Mullah-Regimes gegen Demonstrierende unter anderem in einer Talk-Show verurteilt. Der 58-Jährige ist Vorsitzender der Familien-Partei Deutschlands und seit 2019 im Europäischen Parlament.

Unbeeindruckt von Sanktionen

"15.000 Menschen, die demonstriert haben, sind im Iran verhaftet worden. Davon sind viele tausend Kinder und junge Frauen betroffen. Angesichts dieser Tatsache beeindrucken mich die Sanktionen überhaupt nicht", sagt Geuking. Er fürchtet, dass vielen Regime-Kritikern dort nun die Todesstrafe droht.

Die Sanktionen des Iran bedeuten für den EU-Abgeordneten, dass er nicht mehr in das Land einreisen und keine Kontakte dorthin haben darf. Wie hoch außerdem das Gefährdungspotenzial für ihn sei, würden die Sicherheitsbehörden im Auftrag des EU-Parlaments prüfen.

Geuking fordert mehr Unterstützung

"Wir können nicht tatenlos zusehen, wie Menschen misshandelt und hingerichtet werden", sagt Geuking. Er werde als EU-Parlamentarier überall weiter für eine Wende im Iran eintreten. Man dürfe sich nicht von einem Unrechts-Regime erpressen lassen, sagt er und fordert mehr Unterstützung, auch von der Bundesregierung.

Über dieses Thema berichten wir am 24.11.2022 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.